Kooperation mit BP
kostenpflichtigNeue Kooperation von Sabic und dem Mineralölkonzern BP: Beide arbeiten am Standort Gelsenkirchen zusammen, um sogenannte zirkuläre Polymere herzustellen. Als Ausgangsmaterial dienen gemischte Kunststoffabfälle.
Sabic produziert Polymere aus Kunststoffabfällen
Die Vorbereitungsphase dauerte etwas mehr als ein Jahr, nun geht es los: Die beiden Konzerne BP und Sabic haben eine neue Kooperation zur Förderung einer Kreislaufwirtschaft am Raffineriestandort Gelsenkirchen unterzeichnet. Die neue Zusammenarbeit soll dazu dienen, zertifizierte Polymere auf Basis von Kunststoffabfällen herzustellen. „Dies ist ein wichtiger Meilenstein für unsere Vision, bis 2030 bis zu 30 Prozent unserer Ethylen- und Propylenproduktion aus nachhaltigen und recycelbaren Rohstoffen herzustellen“, sagt Wolfgang Stückle, Vice President Refining and Specialities Solutions Europe & Africa bei BP.
BP betreibt in Gelsenkirchen einen Raffinerie- und Petrochemie-Standort, der mit einer Produktionskapazität von rund zwei Millionen Tonnen eine der größten Olefinanlagen Deutschlands ist. Durch die Kooperation mit dem Chemiekonzern und Kunststoffproduzent Sabic wird in der Raffinerie nun auch Pyrolyseöl aus Kunststoffabfällen verarbeitet. BP stellt aus dem Öl Propylen und Ethylen her, das anschließend von Sabic zu Polymeren verarbeitet wird.
Polymerherstellung auf Basis von Kunststoffabfällen:
Quelle: BP
Mit dem Gütesiegel ISCC+ zertifiziert
„Die Eigenschaften dieser Kunststoffe sind völlig identisch mit denen, die ausschließlich aus fossilen Rohstoffen hergestellt worden sind“, erklärt BP. Außerdem könnten sie wieder und wieder recycelt werden. Nach erfolgreichen Tests im vergangenen Dezember hat die Polymerproduktion mit dem alternativen Ausgangsmaterial Anfang 2021 begonnen.
Wie beide Konzerne betonen, seien die Basischemikalien von BP und die zertifizierten zirkulären Polymere von Sabic im Rahmen des Programms International Sustainability and Carbon Certification plus (ISCC+) anerkannt. Die Zertifizierung mit dem Gütesiegel ISCC+ basiere auf einem sogenannten Massenbilanzsystem. „Dies bedeutet, dass für jede Tonne zirkulärem Ausgangsmaterial, das in die petrochemische Anlage eingespeist wird und fossiles Ausgangsmaterial ersetzt, eine Tonne der Produktion als zirkulär und somit nachhaltig produziert eingestuft werden kann.“