Schwere Vorwürfe

Ein Berliner Anwalt hat kurz vor Jahresende eine Sammelklage gegen den Schrottverwerter Scholz eingereicht. Die Klage richtet sich gegen die früheren Scholz-Eigentümer Oliver und Berndt-Ulrich Scholz sowie gegen die Holding. Insgesamt 150 Anleger fordern rund sieben Millionen Euro Schadenersatz.

Sammelklage gegen Scholz


Die Rettungsversuche für den ehemals schwer angezählten Metallrecycler Scholz könnten noch ein juristisches Nachspiel haben: Insgesamt 150 Anleihegläubiger haben sich zusammengetan und am Landgericht Ellwangen eine zivilrechtliche Sammelklage gegen den Schrottverwerter Scholz eingereicht. Wie die Klägervertretung, die Berliner Rechtsanwaltskanzlei Schirp & Partner, mitteilt, fühlen sich die Anleger betrogen und fordern rund sieben Millionen Euro Schadenersatz. Die Klage richtet sich gegen die Scholz Holding sowie gegen Berndt-Ulrich und Oliver Scholz.

Der Vorwurf lautet auf Kapitalanlagebetrug und Falschangaben über den Zustand des Unternehmens vor und während der Anleiheemission. Weiterhin wird dem Unternehmen „das Verschweigen des allgemeinen Wertberichtigungsstatus vor Anleiheemission sowie das Verschweigen von massiven Umweltproblemen“ vorgeworfen.

Der Schrottrecycler hatte 2013 Anleihen in Höhe von rund 182,5 Millionen Euro verkauft, um das Unternehmen zu sanieren. Laut Kanzlei soll das Geld jedoch dazu verwendet worden sein, eine Fehlinvestition in Australien für rund 109 Millionen Euro aufzufangen. Zudem wurden im Zuge der Übernahme der Scholz Recycling am 31. August 2016 durch die chinesische Chiho-Tiande Group lediglich 16 Millionen Euro an Anleihengeldern an die Gläubiger ausgezahlt. Der Rest der Schuld wurde gestrichen.

 

© 320°/bs | 08.01.2018

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