Bilanz für 2017

Die gesetzlich vorgeschriebene Sammelquote für Altbatterien haben die Rücknahmesysteme GRS und ERP im vergangenen Jahr erfüllt. Beide Systeme erreichten Quoten von über 46 Prozent. Doch die Fortschritte gegenüber 2016 fallen gering aus.

Sammelquote für Altbatterien: ERP und GRS erreichen beide über 46 Prozent


Das herstellereigene Rücknahmesystem der European Recycling Platform (ERP) Deutschland GmbH hat im Jahr 2017 für Geräte-Altbatterien eine Sammelquote von 46,3 Prozent erreicht. Dies sei von einem externen Sachverständigen bestätigt worden, teilt ERP mit. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet die erreichte Quote allerdings nur einen kleinen Fortschritt: 2016 erreichte ERP eine Sammelquote von 46 Prozent.

Wie ERP hervorhebt, hätten sich im vergangenen Jahr weitere Hersteller dem Rücknahmesystem angeschlossen. Die Menge der in Verkehr gebrachten Gerätebatterien habe sich im Vergleich zum Vorjahr auf 3.315 Tonnen verdoppelt. Dies habe eine bedeutende Erhöhung der Menge der gesammelten Geräte-Altbatterien erfordert.

In Deutschland müssen seit 2016 sowohl die herstellereigenen Rücknahmesysteme als auch das Gemeinsame Rücknahmesystem GRS mindestens 45 Prozent der in Verkehr gebrachten Gerätebatterien zurücknehmen. Damit soll gewährleistet werden, dass möglichst viele Altbatterien verwertet und die darin enthaltenen Materialien wiederverwendet werden können. Auch Verbraucher sind laut Batteriegesetz verpflichtet, sich an der Rücknahme von Geräte-Altbatterien zu beteiligen. So müssen gebrauchte Batterien, die sich in Geräten wie Spielzeug, IT- und Kommunikationstechnik oder Werkzeugen befinden, einer rechtmäßigen Sammelstelle zugeführt werden.


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Erst vor wenigen Wochen hatte CCR Rebat, ein weiteres herstellereigenes Altbatterie-Rücknahmesystem, seinen Zahlen für 2017 vorgelegt. CCR Rebat meldete einen Anstieg der Sammelquote auf 50,1 Prozent (2016: 45 Prozent) – die bislang höchste in Deutschland erreichte Sammelquote.

Insgesamt sammelte das CCR 4.200 Tonnen Altbatterien von über 15.000 Sammelstellen in Deutschland ein. Zu den Sammelstellen von CCR Rebat zählen demnach auch immer mehr öffentlich-rechtliche Einrichtungen wie Wertstoffhöfe. Eigentlich ist für Wertstoffhöfe die Zusammenarbeit mit der gesetzlich festgestellten Stiftung GRS Batterien (Gemeinsames Rücknahmesystem) vorgesehen. Das Interesse an alternativen, rein herstellerfinanzierten Systemen sei jedoch spürbar gestiegen, wie RLG mitteilte.

Leichte Zunahme der GRS-Quote

Die Zahlen von GRS liegen seit Mittwoch dieser Woche ebenfalls vor. Demnach haben die über 3.500 Nutzer des GRS-Systems im Jahr 2017 insgesamt 38.182 Tonnen Batterien in Verkehr gebracht. Davon wurden von GRS 15.669 Tonnen zurückgenommen, was einer Sammelquote von 46,9 Prozent entspricht. Im Jahr 2016 hatte das Rücknahmesystem 15.964 Tonnen eingesammelt, was einer Sammelquote von 46,3 Prozent entsprach.

Wie GRS mitteilt, handelte es sich im vergangenen Jahr bei einem Viertel der in Verkehr gebrachten Masse an Gerätebatterien um sogenannte Lithium-Systeme, zumeist wiederaufladbare Akkumulatoren. Dies sei erneut ein Beleg für die wachsende Bedeutung von Lithium-Batterien, so das Rücknahmesystem. Die Rücknahmemasse habe mit etwa 1.000 Tonnen auf dem Niveau des Vorjahres gelegen.

 

© 320° | 01.06.2018

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