Rückzug

Das war’s: Schmack Biogas wird künftig keine neuen Biogasanalagen mehr bauen. Stattdessen wird sich die Firma auf das Servicegeschäft konzentrieren. Ein Drittel der Belegschaft wird ihren Arbeitsplatz verlieren.

Schmack Biogas stellt Anlagenbau ein


Bei Schmack Biogas werden künftig keine Biogasanlagen mehr gebaut. Das Unternehmen mit Sitz im bayerischen Schwandorf wird sich aus dem Geschäft der Planung und Erstellung neuer Biogasanlagen komplett zurückziehen. Das teilte der Mutterkonzern Viessmann mit. Durch den Rückzug aus dem Anlagenbau fallen rund 50 der 150 Arbeitsplätze weg.

Wie es in einer Mitteilung zu der Entscheidung heißt, wird mit der Maßnahme auf die insgesamt schwache Entwicklung der Biogas-Branche reagiert. „Aufgrund der politischen Rahmenbedingungen werden seit mehreren Jahren kaum mehr neue Anlagen gebaut“, so die Begründung. Deutschland sei der wichtigste Markt, das Ausland könne die Ausfälle nicht kompensieren. Erst Anfang März hatte Schmack verkündet, dass es im Norden Frankreichs eine neue Biomethananlage bauen wird.

Servicegeschäft soll weiter laufen

Während das Unternehmen künftig keine neuen Aufträge zur Errichtung von Anlagen annehmen wird, sollen bestehende Projekte noch abgearbeitet werden. Ab dann will sich Schmack nur noch auf die Wartung und Optimierung der bestehenden Anlagen konzentrieren – ein Geschäft, das laut Mitteilung „angesichts eines Gesamtbestands von rund 8.000 Anlagen allein in Deutschland weiter interessant ist“.

Schmack Biogas wurde 1995 gegründet und legte zunächst einen rasanten Aufstieg hin. Durch den boomenden Biomarkt ging das Unternehmen 2006 an die Börse, geriet aber immer mehr in finanzielle Schieflage und musste 2009 Insolvenz anmelden. 2010 übernahm die Viessmann-Gruppe Teile des Geschäfts, das als Schmack Biogas GmbH weitergeführt wird.

Die Viessmann-Gruppe wiederum ist ein Familienunternehmen mit Sitz im hessischen Allendorf. Hauptgeschäft ist die Herstellung von Heiztechnik-Produkten. Bei Viessmann sind weltweit rund 11.600 Mitarbeiter beschäftigt, der Gruppenumsatz lag 2015 bei 2,2 Milliarden Euro.


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© 320°/ek | 04.05.2017

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