Mögliche Lösung für Finanzkrise

Für den angeschlagenen Recyclingkonzern Scholz bahnt sich eine Lösung an: Der Metallrecycler verhandelt mit dem Finanzinvestor KKR über eine Reduzierung des Schuldenstands.

Scholz verhandelt mit Finanzinvestor


Die Scholz Holding hat mit der Beteiligungsgesellschaft KKR Credit Verhandlungen über eine umfassende Rekapitalisierung ihrer Bilanz aufgenommen. Im Zuge der geplanten Transaktion würde KKR zusammen mit einigen der bestehenden Finanzgläubigern Scholz „in substanziellem Umfang langfristiges Kapital“ zuführen. Die Zukunft der Gruppe würde durch die erhebliche Reduzierung des Schuldenstands gesichert, betont Scholz.

Zusätzlich würde Scholz Mittel zur Working-Capital-Finanzierung und für künftiges Wachstum erhalten. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Unterstützung durch andere Stakeholder. Die Gesellschaft ist zuversichtlich, diese zeitnah zu erhalten.

„Die beabsichtigte Unterstützung durch KKR, einen der weltweit führenden Finanzinvestoren, ist ein großer Schritt nach vorne für die Scholz Gruppe. Sie ist ein wichtiges Signal an unsere Mitarbeiter, Lieferanten, Kunden und andere Geschäftspartner nach einer langen Phase der Unsicherheit durch den laufenden Restrukturierungsprozess“, sagte Oliver Scholz, CEO der Scholz Holding GmbH. „Diese Transaktion würde unserer Gruppe nicht nur in substanziellem Umfang Kapital zuführen, sondern uns auch dabei unterstützen, unsere Kapitalstruktur zu verbessern sowie einen erheblichen finanziellen Handlungsspielraum zu schaffen. Wir wollen diesen Spielraum ebenso wie die anerkannte Turnaround-Expertise von KKR nutzen, um unser Geschäft weiterzuentwickeln. Dabei bauen wir auf den großen Fortschritten auf, die unsere Gruppe seit Beginn des Restrukturierungsprozesses im Jahr 2013 gemacht hat.“

Klage abgewiesen

KKR ist eine börsennotierte Beteiligungsgesellschaft, die sich in Deutschland bereits an namhaften Unternehmen beteiligt hat. Dazu zählen die Demag-Holding, der Haushaltswaren-Hersteller WWF und der Fußball-Bundesligist Hertha BSC. Im Jahr 2005 beteiligte sich KKR auch an der Duales System Deutschland („Der grüne Punkt“). Nach sechs Jahren hatte KKR die Beteiligung im Jahr 2011 an die britische Private-Equity-Gesellschaft Solidus Partners verkauft.

Wie die Scholz Holding außerdem mitteilte, habe das zuständige Amtsgericht in Aalen einen jüngst erfolgten Versuch eines einzelnen Anleihegläubigers, den Restrukturierungsprozess zu Fall zu bringen, unverzüglich abgewiesen. Das Gericht habe die Klage als unzulässig und offensichtlich unbegründet gewertet. Die Scholz Holding prüft nun rechtliche Schritte aufgrund von Schäden, die durch dieses Vorgehen verursacht worden seien.

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