Weggeworfene Kippen

Jeden Tag werden Millionen von Zigarettenkippen weggeworfen, ohne dass sich die Tabakindustrie an den Entsorgungskosten beteiligt. Das EU-Parlament will das ändern – und Bundesumweltministerin Svenja Schulze auch.

Schulze will Tabakindustrie an Entsorgungskosten beteiligen


Bundesumweltministerin Svenja Schulze will die Tabakindustrie an den Kosten für die Beseitigung weggeworfener Zigaretten beteiligen. „Wer Wegwerfartikel wie Zigaretten herstellt, wird künftig mehr Verantwortung für den Müll übernehmen müssen“, sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „So könnte die Zigarettenindustrie zum Beispiel an den Kosten für die Reinigung von Stränden oder Parks beteiligt werden.“ Dafür werde sie sich innerhalb der EU einsetzen.

Das Europaparlament hatte dem Bericht zufolge eine Kostenbeteiligung der Tabakbranche als verschärfende Maßnahme zur geplanten Einweg-Plastik-Richtlinie gefordert. Schulze hofft, dass „noch in diesem Jahr ein europaweites Verbot von überflüssigem Einweg-Plastik auf den Weg“ gebracht werde. Das allein reiche aber nicht. Man müsse „weltweit zu drastischeren Mitteln greifen als bisher“, sagte die SPD-Politikerin.

In Deutschland ist der Zigarettenkonsum in den vergangenen Jahren etwas zurückgegangen. Gleichwohl wurden im Jahr 2017 pro Tag noch 208 Millionen Zigaretten konsumiert.


 

© 320°/dpa | 18.12.2018

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