Marktbericht für NE-Metalle

Die Metallpreise sind unter Druck geraten. Bei den Metallschrotten sieht es nicht besser aus. Einzig Nickelschrott konnte sich dem allgemeinen Abwärtstrend widersetzen. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Schwache Woche für Metallschrottpreise


Alle Metallpreise stehen in dieser Woche unter Druck. Bereits Ende letzter Woche hatten sich die Preise mehrheitlich schwächer gezeigt. Die Gründe dafür dürften in den zumeist schwachen asiatischen Aktienmärkten und in einem etwas festeren US-Dollar zu suchen sein. Daneben scheinen sich die Aussichten für die Marktversorgung etwas aufzuhellen.

Bei Aluminium und Blei fallen die Verluste noch relativ moderat aus. Aluminium notierte gestern (12. April) an der Londoner Metallbörse LME bei 1.915,50 US-Dollar je Tonne. In der Vorwoche war der Dreimonatspreis noch auf 1.971,50 US-Dollar je Tonne gestiegen. Blei verliert um über 70 US-Dollar und erzielt nun 2.246 US-Dollar je Tonne.

Wesentlich deutlichere Abwärtsbewegungen gab es in dieser Woche bei Kupfer, Zinn und Zink. Der Kupferpreis ist um 125 US-Dollar auf 5.710 US-Dollar pro Tonne gefallen. Der Dreimonatspreis für Zinn hat um 150 US-Dollar nachgegeben. Aktuell erzielt Zinn 20.000 US-Dollar pro Tonne. Einen noch stärkeren Preisrutsch hat es bei Zink gegeben. Der Preis ist um über 210 US-Dollar auf 2.581 US-Dollar pro Tonne gefallen.


LME-Preise-12.4.17

Quelle: LME

Der mit Abstand größte Verlierer dieser Woche aber ist Nickel. In der Vorwoche hatte das Industriemetall noch um 260 US-Dollar zugelegt. In dieser Woche ist der Preis um satte 480 US-Dollar auf nur noch 9.750 US-Dollar je Tonne abgesackt.

Weitere Kursverluste sind nicht wohl nicht ausgeschlossen. Das lässt sich aus dem aktuellen Konjunkturradar Ausland Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) schließen. Darin heißt es: „Die Perspektiven für das laufende Jahr sind mit einem großen Fragezeichen versehen, denn die Unsicherheiten sind zahlreich: Die vielen geopolitischen Krisen belasten die Weltwirtschaft ebenso wie die drohende Rückkehr des Protektionismus.“

Größte Einbußen bei Altzinkschrott

Beinahe alle Metallschrottpreise folgen der Preisentwicklung bei den NE-Metallen auf dem Fuße. Am meisten an Boden verloren hat Altzinkschrott (Zebra). Wie aus der Preiserhebung des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) hervorgeht, sind die Preise zwischen 80 und 150 Euro abgerutscht. Die Preisspanne reichte am Mittwoch (12. April) von 1.670 bis 1.770 Euro je Tonne.

Um durchschnittlich 80 Euro haben sich auch die Kupferschrottsorten verbilligt. Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) erlöste in dieser Woche zwischen 5.190 und 5.370 Euro je Tonne. Schwerkupferschrott (Keule) hat zwischen 4.650 und 4.890 Euro je Tonne erzielt.

Etwas weniger Einbußen musste Weichbleischrott (Paket) hinnehmen. Im Vergleich zur Vorwoche ist der Preis am unteren Ende um 60 Euro auf 1.820 Euro je Tonne gesunken. Der obere Preis ist um 50 Euro gesunken und liegt nun bei 1.900 Euro je Tonne.

Bei den Aluminium-Schrottsorten haben sich die Preise sehr uneinheitlich entwickelt. Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) kostet am unteren Ende 1.730 Euro, und damit 10 Euro mehr als in der Vorwoche. Am oberen Ende allerdings büßt Achse 20 Euro ein. Der obere Preis liegt aktuell bei 1.840 Euro pro Tonne. Beim Aluminiumprofilschrott (Alter) hat sich am unteren Ende nichts getan. Der Preis verharrt noch immer bei 1.760 Euro pro Tonne. Der obere Preis hat um 10 Euro auf 1.850 Euro je Tonne nachgegeben.

Einzig Nickelschrott konnte sich dem allgemeinen Abwärtstrend widersetzen. Für Nickel V2A (Alt- und Neuschrott) lassen sich am oberen Ende 10 Euro mehr erzielen. Die Preisspanne reicht von 1.120 bis 1.200 Euro je Tonne. V4A (Alt- und Neuschrott) hat sich am oberen Ende gar um 50 Euro verteuert, und kostet zwischen 1.400 und 1.550 Euro je Tonne.

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