Halbjahresbericht

Die Restrukturierungsmaßnahmen von Sims Metal Management zahlen sich aus. Im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres erzielte der Konzern ein deutlich höheres Ergebnis. Auch im globalen E-Schrott-Geschäft läuft es wieder besser. Nur beim Umsatz hapert es.

Sims Metal gelingt deutlicher Ergebnissprung


Die im vergangenen Jahr eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen im E-Schrott-Geschäft zahlen sich für Sims Metal Management augenscheinlich aus. Im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres 2015 konnte der weltgrößte Recycler von Metallen und Elektroschrott deutliche Ergebnisverbesserungen erzielen. „Unser stark verbessertes Ergebnis basiert im Wesentlichen auf deutlich höheren Erträgen in unserem nordamerikanischen Metallgeschäft“, kommentiert Galdino Claro, Vorsitzender der Konzernleitung. Aber auch der zuletzt schwache Geschäftsbereich Global E-Recycling hat sich erholt und das „höchste bereinigte EBT seit zwei Jahren“ erzielt.

Die Unternehmensgruppe hat im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres einen Nettogewinn (nach Steuern) von 75 Millionen US-Dollar erzielt. Die Umsatzerlöse sind im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr allerdings um 5,7 Prozent auf 3,387 Milliarden US-Dollar gesunken. Das führt Sims in seinem Halbjahresbericht auf die niedrigere Absatzmenge an Eisenmetallen zurück. Die schlechteren Sammelquoten für Sekundärmetalle in Nordamerika, Europa und Asien hätten die Verkaufsmengen auf 5,5 Millionen Tonnen gedrückt. Das sind 10,2 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2014 (6,1 Millionen Tonnen).

Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen in der weltweiten Metallrecyclingindustrie konnte Sims beim bereinigten EBIT einen deutlich Sprung nach oben machen, und zwar um 35 Prozent auf 91 Millionen US-Dollar. Das ist vor allem dem Nordamerikageschäft zu verdanken. Hier konnte der Konzern sein Ergebnis mehr als verdreifachen. „Mit einem bereinigten EBIT von 33 Millionen US-Dollar ist es der mit Abstand höchste Wert in der gesamten Gruppe“, sagt Fred Knechtel, Finanzchef der Firmengruppe. Im ersten Halbjahr 2014 lag das EBIT aus dem Nordamerikageschäft bei nur 10 Millionen US-Dollar. Die bereinigten EBIT-Margen hätten von den niedrigeren regionalen Gemeinkosten und verbesserter Betriebsabläufe profitiert und seien um 9 US-Dollar je Tonne gestiegen.

Tiefer Fall der Eisenerzpreise wird zur Belastungsprobe

Im Geschäftsbereich Europe Metals sind die bereinigten EBIT-Margen noch stärker gestiegen. Laut Geschäftsbericht haben sie sich im Halbjahresvergleich auf 20 US-Dollar pro Tonne verdoppelt. Ähnlich stark ist auch das bereinigte EBIT gestiegen und liegt nun bei 15 Millionen US-Dollar. Im globalen E-Schrott-Geschäft haben sich die Standortschließungen beziehungsweise Verkauf etlicher Betriebsstätten und andere Restrukturierungsmaßnahmen bei der Konzerntochter Sims Recycling Solutions ausgezahlt. Das bereinigte EBIT in diesem Geschäftsbereich ist auf 12 Millionen US-Dollar geklettert – „das beste Ergebnis in zwei Jahren“, sagt Knechtel.

Der Vorsitzenden der Konzernleitung Galdino Claro ist zwar überzeugt, dass die Sims-Gruppe ihr ambitioniertes Ziel erreichen wird, das bereinigte EBIT im laufenden Geschäftsjahr im Vergleich zum Geschäftsjahr 2013 um 350 Prozent zu steigern. Aber er erwartet gleichzeitig auch, dass die Marktbedingungen unverändert schwierig bleiben. „Der tiefe Fall der Eisenerzpreise stellt die Wettbewerbsfähigkeit unserer Elektrostahlwerkekunden auf eine harte Probe.“ Seit Anfang Januar sei die Eisenschrottnachfrage stark zurückgegangen. Auch die Schrottpreise seien in der Folge sehr stark gesunken.

„Der Rückgang der Eisenschrottpreise wird sich mittelfristig negativ auf die Verfügbarkeit auswirken“, sagt Claro. Das werde zu einem verschärften Wettbewerb um die Inputmengen führen. Sobald das Preisverhältnis zwischen Eisenschrott und Eisenerz wieder im Gleichgewicht sei, werde sich sowohl die Nachfrage der Kunden als auch die Schrottverfügbarkeit wieder verbessern.

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