Sind Sie ein durchschnittlicher Mittelständler?

Mehr Umsatz, mehr Investitionen, mehr Jobs – das Wachstum im deutschen Mittelstand hält an. Als Arbeitgeber haben die 3,76 Millionen kleinen und mittleren Unternehmen nochmals an Bedeutung gewonnen, wie die KfW in ihrer aktuellen Mittelstandsumfrage feststellt. Sie seien das „Herzstück“ des Beschäftigungsaufbaus, den Deutschland seit nunmehr elf Jahren verzeichne, schreiben die Volkswirte der Förderbank.

Laut Umfrageergebnisse waren im deutschen Mittelstand zum Jahresende 2017 rund 31,3 Millionen Menschen erwerbstätig. Das waren 418.000 Personen oder 1,3 Prozent mehr als ein Jahr zuvor – und somit neuer Rekord. Auch sonst können sich die Ergebnisse sehen lassen:

• Die Umsätze des Mittelstands sind im vergangenen Jahr mit durchschnittlich 4,7 Prozent so stark wie seit sechs Jahren nicht mehr gestiegen.

• Bis zum Jahr 2020 rechnen 34 Prozent der befragten 9.666 Mittelständler mit steigenden Umsätzen. Nur 16 Prozent erwarten rückläufige Erlöse.

• Zuletzt legte nach zwei schwächeren Jahren auch das Auslandsgeschäft wieder spürbar zu.

• Aber trotz des Wachstums auf breiter Front kann die Profitabilität nicht nachziehen: Zum ersten Mal seit acht Jahren ist 2017 die durchschnittliche Umsatzrendite gesunken. Sie lag bei 7,2 Prozent – 0,1 Prozentpunkte tiefer als 2016.

• Die Eigenkapitalpolster hingegen erreichten die nächste Rekordmarke. Im Jahr 2017 betrug die durchschnittliche Eigenkapitalquote 31,2 Prozent – nach 30 Prozent im Jahr zuvor.

Aller Voraussicht nach wird sich an den guten Geschäften auch in diesem Jahr nichts ändern. Die sehr gute Situation im Mittelstand werde auch 2018 anhalten, heißt es in der Studie. Viele Firmen rechnen mit weiter steigenden Erlösen und wollen ihr Personal noch aufstocken.

„Mittelfristig ist auch weiter mit hohem und eventuell anziehendem Unternehmenswachstum im Mittelstand zu rechnen, denn der anhaltende Optimismus der vergangenen Jahre bleibt“, schreibt die KfW.

© 320°/dpa | 23.10.2018