Neues Edelstahlwerk in Kapfenberg

In drei Jahren soll das neue Edelstahlwerk im österreichischen Kapfenberg in Betrieb gehen. Herzstück der Anlage ist der Elektrolichtbogenofen, der hochreinen Schrott schmilzt. Liefern wird ihn die SMS Group.

SMS Group liefert Elektrolichtbogen-Ofen


Der Edelstahlproduzent Voestalpine Böhler Edelstahl hat der SMS Group den Auftrag zur Lieferung des Elektrolicht­bogenofens, des AOD-Konverters und der sekundärmetallurgischen Anlagen für den Bau des High-Tech-Edelstahlwerks in Kapfenberg (Österreich) erteilt. Im neuen Edelstahlwerk werden künftig 205.000 Jahrestonnen Hochleistungs­stähle für die Luft- und Raumfahrt, die Automobilindustrie sowie für die Öl- und Gasförderung hergestellt. Das neue Werk wird das bestehende Edelstahlwerk von Voestalpine ersetzen.

Herzstück der Anlage ist ein 55-Tonnen-Elektrolichtbogenofen (EAF – Electric Arc Furnace), der auf Basis von elektrischem Strom hochreinen Schrott und Legierungen zu flüssigem Stahl schmilzt. Der nötige Strom stammt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen. Darüber hinaus wird die durch die Prozessgase entstehende Abwärme genutzt, um den Schrott vor der Befüllung des Elektrolichtbogenofens in einer separaten Anlage zu trocknen.

Laut SMS sind im Lieferumfang ebenfalls drei Pfannenöfen (LF – Ladle Furnace), zwei Vakuumentgasungsanlagen (VD – Vacuum Degassing), eine Vakuumentkohlungsanlage (VOD – Vacuum Oxygen Degassing) sowie ein Konditionierstand (LTS – Ladle Treatment Stand) enthalten. Die VOD-Anlage werde für die Herstellung von speziellen hochwertigen Edelstahlsorten mit höchster Reinheit eingesetzt.

Das neue Werk soll in den kommenden drei Jahren fertiggestellt werden. Die Warminbetriebnahme ist für Mitte 2021 vorgesehen. Wie Voestalpine betont, werde das neue Edelstahlwerk auch hinsichtlich Energieeffizienz und Umweltschutz neue Maßstäbe setzen. Geschlossene Kühlwasser­kreisläufe und Wärmerückgewinnung sollen Emissionen und den Ressourcenverbrauch minimieren. Die zukunftsweisenden Luftreinigungs­anlagen erfüllten höchste Umweltauflagen.

 

© 320° | 30.07.2018

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