Marktbericht für NE-Metalle

Positive Wirtschaftsdaten hellen die Stimmung auf den Metallmärkten auf. Die meisten Notierungen für Industriemetalle konnten erneut zulegen. Auch die Schrottpreise ziehen wieder an. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Spürbarer Aufwärtstrend


Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat in seinem Wahlkampf die Obama-Regierung wiederholt wegen dem „katastrophal schwachen“ Wirtschaftswachstum in den USA attackiert. Jetzt könnte ihm dieses Manöver zum Nachteil geraten. Denn wie US-Behörden wenige Tage vor dem Urnengang nun mitteilten, ist das Wachstum zuletzt gestiegen, von etwa 1 Prozent in der ersten Hälfte dieses Jahres auf 2,9 Prozent im dritten Quartal. Es handele sich um die stärkste Zunahme seit zwei Jahren.

Diese Nachricht spielt nicht nur Trumps Kontrahentin im Kampf um das Weiße Haus, Hillary Clinton, in die Karten. Sie dürfte auch auf den Rohstoffmärkten mit Freude aufgenommen worden sein. Denn wächst die Wirtschaft, steigt in der Regel auch die Nachfrage nach Rohstoffen.

Zinkpreis auf Fünf-Jahres-Hoch

Es kommt daher wenig überraschend, dass die meisten Notierungen für Industriemetalle und auch die Schrottpreise in dieser Handelswoche anziehen konnten. Positive Wirtschaftsdaten aus China und aus dem Euroraum könnten ihnen zusätzlich Auftrieb gegeben haben. So näherte sich der Preis für Aluminium seinem höchsten Stand seit Juli 2015, wie der Blick zur Londoner Metallbörse (LME) zeigt.

Das Leichtmetall notierte am Mittwoch (2.11.) bei 1.710 US-Dollar pro Tonne. Es war damit 30 US-Dollar teurer als vor einer Woche. Seit Jahresbeginn sind die Aluminiumpreise um rund 11 Prozent gestiegen.

Größter Gewinner unter den Industriemetallen aber dürfte Zink sein. Der Zinkpreis stieg in dieser Woche auf ein Fünf-Jahres-Hoch. Hier spielt aber auch das enorme Defizit auf dem globalen Zinkmarkt eine entscheidende Rolle. Zink wurde gestern für 2.430 US-Dollar pro Tonne an der LME gehandelt. Der Preisanstieg zur Vorwoche beträgt fast 80 US-Dollar.

lme-preise-2-11-16Zugewinne konnten auch die meisten anderen NE-Metalle verzeichnen. Kupfer etwa verteuerte sich um 162 US-Dollar. Die Tonne erzielte 4.888 US-Dollar. Für die Tonne Zinn wurden 20.700 US-Dollar fällig. Das sind 355 US-Dollar mehr als zuletzt. Bei Nickel betrug das Plus 185 US-Dollar. Die Tonne erlöste 10.375 US-Dollar.

Lediglich Blei konnte nicht von den guten Wirtschaftsdaten profitieren. Mit 2.063 US-Dollar pro Tonne blieb der Preis für dieses NE-Metall immerhin nahezu stabil.

Bis zu 70 Euro mehr für Kupferschrott

Für die meisten Industriemetalle war es bereits die dritte Woche in Folge, dass sie an Wert zulegen konnten. Sie befinden sich in einem Aufwärtstrend. Das gilt mit Abstrichen auch für die Schrottpreise. In dieser Handelswoche konnten sie sogar reihenweise Zugewinne verbuchen. Das geht aus der Preiserhebung des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) hervor.

Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) etwa konnte ein Plus von 70 Euro vorweisen. Die Tonne wechselte für 4.220 bis 4.400 Euro den Besitzer. Bei Schwerkupferschrott (Keule) reichten die Preise von 3.950 bis 4.150 Euro pro Tonne. Das sind 90 Euro am unteren und 50 Euro am oberen Ende mehr als zuletzt. Es war bereits die dritte Woche nacheinander, dass die Preise für Kupferschrott anzogen.

Bei Altzink hält die Serie sogar schon eine Weile länger an. Diesmal verteuerte sich die Tonne um 30 Euro. Die Preisspanne reichte von 1.660 bis 1.710 Euro.

In ähnlicher Größenordnung wie Altzink gewann auch Aluminiumschrott hinzu. Hier hatte es zuletzt keine Bewegung bei den Preisen gegeben. Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) zog jetzt aber um 20 Euro am unteren und um 60 Euro am oberen Ende an. Die Preise erhöhten sich auf 1.430 bis 1.590 Euro pro Tonne. Auch Profilschrott (Alter) erlöste am unteren Ende 20 Euro mehr. Am oberen Ende war es doppelt so viel. Für 1.450 bis 1.570 Euro pro Tonne wechselte Profilschrott den Besitzer.

Weichbleischrott zählt schon beinah serienmäßig zu den Gewinnern. Dieses Mal fiel der Gewinn mit 10 Euro am unteren Ende allerdings bescheiden aus. Am oberen Ende verharrte der Preis auf dem Niveau der Vorwoche. Die Tonne erlöste 1.640 bis 1.690 Euro.

Bei Nickelschrott lief es umgekehrt. Hier blieben die Preise am unteren Ende stabil. Am oberen Ende zogen sie an. Bei V2A (Alt- und Neuschrott) waren es auch nur 10 Euro mehr. Die Tonne erzielte zwischen 950 und 1.000 Euro. Bei V4A (Alt- und Neuschrott) betrug das Plus 40 Euro. Hier reichten die Preise von 1.230 bis 1.340 Euro.

 

320°/mb

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