Kampagne gestartet

Die Zahl der Düsseldorfer Haushalte, die über eine Biotonne verfügen, ist überschaubar. Die Stadtverwaltung will das ändern: mit deutlich reduzierter Gebühr und einer neuen Werbekampagne.

Stadt Düsseldorf wirbt für Biotonne


Unter dem Motto „Die Tonne für den grünen Daumen“ haben die Landeshauptstadt und die Awista GmbH eine Werbekampagne für die Biotonne gestartet. Die Biotonnen werden künftig mit dem Kampagnenlogo versehen. Auf rund 3.000 Faltblättern und in persönlichen Gesprächen am Infomobil der Awista und im Umweltamt weisen die Mitarbeiter von Stadt und Awista auf die Vorteile der braunen Tonne hin.

„Seit 2015 wurde die Gebühr für die Biotonne schrittweise gesenkt, zuletzt zum Jahresbeginn 2017 um durchschnittlich rund 34 Prozent. Damit wollen wir die Nachfrage nach der Biotonne erhöhen“, erklärt Umweltdezernentin Helga Stulgies, die die Werbekampagne gestern (12. Juni) vorstellte. Bislang stehen in Düsseldorf nur rund 18.000 Biotonnen. Im Vergleich dazu beläuft sich die Zahl der Restmülltonnen auf etwa 90.000.

Hoher Biomüll-Anteil im Restmüll

Analysen der letzten Jahre haben gezeigt, dass der Restmüll in Düsseldorf noch große Mengen an Wertstoffen enthält. So finden sich im Restmüll nach wie vor rund 47 Prozent kompostierbare Abfälle wie Biomüll und Grünschnitt. „Diese Abfälle möchte die Stadt getrennt erfassen“, sagt Umweltdezernentin Stulgies. „Denn in den Bioabfällen stecken viele nützliche Nährstoffe, die nach dem Kompostieren als wertvoller Humus und Dünger wieder in den Naturkreislauf zurückgeführt werden.“

Die Gebühr für eine Biotonne mit einem Volumen von 120 Litern beträgt in Düsseldorf derzeit 46,80 Euro im Jahr, wenn der Grundstückseigentümer den Behälter am Leerungstag selbst auf den Gehweg stellt. Im vergangenen Jahr betrug die Gebühr noch 83,52 Euro. „Wer die Biotonne nutzt, kann eine kleinere Restmülltonne bestellen“, betont Awista. „Unter dem Strich sind die Abfallgebühren dann niedriger.“

Auch bei fehlendem Platz für eine Biotonne versucht Awista zu helfen. Für solche Fälle bieten Umweltamt und Awista eine Standplatzberatung an. Beispielsweise könnten Nachbarn gemeinsam eine Biotonne bestellen, wenn es auf den Grundstücken sonst zu eng ist, erklärt Awista.

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