Markt in Deutschland

Der Aufwärtstrend für die Stahlschrottpreise setzt sich auch im neuen Jahr fort. Im Januar sind die Preise um durchschnittlich vier bis elf Euro gestiegen. Die weitere Preisentwicklung ist allerdings ungewiss.

Stahlschrottpreise legen im Januar nochmals zu


Die Stahlschrottpreise in Deutschland haben sich im Januar abermals etwas verbessert. Nach Angaben des Stahlrecyclingverbands BDSV bewegen sich die Preissteigerungen im Durchschnitt zwischen 4 und 11 Euro je Tonne. Am besten lief es für die Sorte Stahlschredderschrott (Sorte 4). Sie verbesserte sich um durchschnittlich 10,7 Euro je Tonne.

Noch vor einigen Wochen hatten Händler stärkere Preissteigerungen erwartet, doch türkische Schrottabnehmer konnten offenbar Preissenkungen durchsetzen, die entsprechend auf den Inlandsmarkt durchschlugen. Nach Angaben des Entsorgerverbands bvse haben türkische Verbraucher den Preis für HMS 1/2 (80:20) um 10 bis 20 US-Dollar gedrosselt. Mitte Januar lagen die Preise für HMS 1/2 in Richtung Türkei bei 330 bis 335 US-Dollar je Tonne fob.

Im Einzelnen stellen sich die durchschnittlichen Lagerverkaufspreise in Deutschland im Januar wie folgt dar:

Stahlschrottpreise in Deutschland

Wie sich die Stahlschrottpreise im Februar entwickeln werden, ist laut bvse ungewiss. Einerseits habe die hohe Lieferbereitschaft des Handels ein Überangebot an Schrott signalisiert, was tendenziell auf fallende Preise hindeuten würde. Andererseits läuft die Konjunktur in Deutschland weiterhin auf hohem Niveau, so dass die Stahlwerke unverändert gut ausgelastet sind. Der bvse hält es daher für möglich, dass lediglich die Preisspitzen abgebaut werden.

Seit Mitte Januar ist auch das Riesaer Stahlwerk von Feralpi Stahl wieder in Betrieb. Das Unternehmen hatte die Zeit von 18. Dezember bis 19. Januar genutzt, um Reparaturarbeiten durchzuführen. Erneuerungen gab es beispielsweise am E-Ofen, der einen neuen Krümmer mit Schiebemuffe sowie aufgearbeitete Elektrodenarme montiert bekam. Im Bereich des E-Ofen-Abstichs wurden das Pfannenwagengleis fertig saniert und eine neue Hitzeschutzwand gebaut. Zudem erhielt der E-Ofen einen Kohlesilo für die geregelte Kohleeinblasung.

Darüber hinaus wurde in der Schrotthalle der Bereich der Schrottfähren neu gestaltet, auch Tor 6 und Tor 7 (Schrottgrube 1) erhielten Flächensanierungen. Zusätzlich erfolgten an der Schrottkranbahn ein Kranschienenwechsel und eine Spurkorrektur. Alle Reparaturmaßnahmen konnten wie geplant umgesetzt werden und dienen der Instandhaltung und Optimierung des Anlagebestandes, erklärt das Unternehmen.

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