Markt in Deutschland

Nach dem relativen starken Preisrückgang im Oktober haben sich die Stahlschrottpreise im November wieder etwas erholt. An der Spitze verbesserten sich die Preise um durchschnittlich 10 Euro. Händler hatten sich mehr erhofft, doch stärke Preissteigerungen ließen sich nicht durchsetzen.

Stahlschrottpreise steigen wieder


Die Stahlschrottpreise in Deutschland haben sich im November wieder etwas erholt. Nach Angaben des Stahlrecyclingverbands BDSV bewegten sich die Preissteigerungen im Durchschnitt zwischen 6 und 10 Euro je Tonne. Damit konnten die Preisrückgänge von 15 bis 20 Euro im Oktober nur zum Teil kompensiert werden.

Den stärksten Preisrückgang verzeichnet jene Sorte, die im Oktober auch den stärksten Rückgang hinnehmen musste: Shredderschrott (Sorte 4) verbesserte sich im November um durchschnittlich 9,90 Euro je Tonne. Im Oktober betrug der Preisrückgang durchschnittlich 19,5 Euro.

Aber auch Stahlspäne (Sorte 5) kletterten im November um durchschnittlich 9,50 Euro je Tonne. Der Preis für Stahlaltschrott (Sorte 1) verbucht den geringsten Preisanstieg, kommt aber dennoch auf ein Plus von 6,20 Euro.

Im Einzelnen stellen sich die durchschnittlichen Lagerverkaufspreise in Deutschland im November wie folgt dar:


Lagerverkaufspreise für Stahlschrott in Deutschland; November 2017:

Stahlaltschrott Sorte 1: 223,6 Euro/Tonne (+6,2 Euro vs. Oktober)

Stahlneuschrott Sorte 2/8: 246,5 Euro/Tonne (+8,4 Euro vs. Oktober)

Schwerer Stahlaltschrott Sorte 3: 246,3 Euro/Tonne (+8,5 Euro vs. Oktober)

Shredderstahlschrott Sorte 4: 250,6 Euro/Tonne (+9,9 Euro vs. Oktober)

Stahlspäne Sorte 5: 204,4 Euro/Tonne (+9,5 Euro vs. Oktober)

Quelle: BDSV

Wie der Recyclingverband bvse berichtet, war die Schrottverfügbarkeit im nordwesteuropäischen Schrottmarkt nicht so gut wie von Stahlwerken erwartet. Zum Teil hatte der Handel höhere Aufschläge gefordert, konnte seine Vorstellungen in den meisten Fällen aber nicht durchsetzen. In Deutschland beeinflusse die gute Konjunktur das Neuschrottaufkommen positiv.

Die Preise frei Tiefseehäfen für die Sorte HMS 1/2 (75:25) lagen laut bvse im Bereich 225 bis 230 pro Tonne. In Hamburg seien die Preise um 5 bis 10 Euro je Tonne niedriger ausgefallen.

Steigende Rohstahlproduktion

Die weltweiten Stahlproduktions-Zahlen zeigen unterdessen weiter nach oben. Wie der Weltstahlverband World Steel Association mitteilt, hat sich die Rohstahlproduktion in der Türkei von Januar bis Oktober dieses Jahres um 13,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum erhöht. In Deutschland ist für Oktober ein Zuwachs von 2,7 Prozent auf geschätzte 3,6 Millionen Tonnen zu verzeichnen, in Frankreich von 1,6 Prozent auf 1,358 Millionen Tonnen. Die Produktion in Italien ist im Oktober um 6,1 Prozent auf 2,275 Millionen geklettert.

Die gesamten Produktionszahlen für alle 66 Länder, die an die World Steel Association berichten, finden Sie hier.

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