Entwicklung im ersten Halbjahr

Für Mineralwasser zeichnet sich ein Trend zu mehr Glasflaschen ab. Deren Absatz ist im ersten Halbjahr 2016 deutlich gestiegen. Auch andere Getränke in Glasflaschen verkaufen sich gut. Anders sieht es bei Verpackungsglas aus.

Starkes Absatzplus für Mineralwasser-Flaschen


Der Absatz von Behälterglas in Tonnen ist in der ersten Jahreshälfte 2016 stabil geblieben. Wie das Aktionsforum Glasverpackung mitteilt, hat sich der Absatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum leicht um 0,9 Prozent erhöht. Im Inland belief sich das Plus auf 0,6 Prozent, im Ausland auf 1,6 Prozent.

Für das Segment Getränkeflaschen verbucht das Aktionsforum einen Zuwachs von 2,3 Prozent. „Beim Blick auf die Teilsegmente zeigt sich ein deutliches Absatzwachstum um 10,1 Prozent bei den nicht-alkoholischen Getränken (Wasser, Milch, Saft und Sonstige Flaschen)“, erklärt der Verband. Ein Grund hierfür dürfte der zunehmende Trend zu Glasflaschen im Mineralwasserbereich sein, durch den zahlreiche Mineralbrunnen wieder Glasgebinde in ihr Sortiment aufnehmen.

Hinzu kommt, dass der Konsum von Mineralwasser weiter wächst: Laut dem Verband Deutscher Mineralbrunnen konsumierte im Jahr 2015 jeder Bundesbürger 147,3 Liter Mineral- und Heilwasser und damit 3,7 Liter mehr als im Vorjahr, in dem der Konsum auch bereits gestiegen war.

Auch der Absatz bei den alkoholischen Getränken zeigte sich überwiegend positiv: Die Segmente Bier und Spirituosen legten im ersten Halbjahr 2016 um 4,7 Prozent zu. Leicht abnehmend ist hingegen das Segment Wein und Schaumwein (minus 2,5 Prozent). Die Nachfrage dieser Getränkeflaschen steige saisonal bedingt zum großen Teil erst zur Weinlese im zweiten Halbjahr, erklärt das Aktionsforum.


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Das Segment Verpackungsglas für Lebensmittel und Verpackungsglas für Pharma und Kosmetik hat das erste Halbjahr 2016 mit einem Minus von 2,2 Prozent abgeschlossen. So ging der Absatz von Verpackungsglas für Lebensmittel ohne OGS (Obst, Gemüse und Sauerkonserven) um 2,1 Prozent zurück. Verpackungsglas mit OGS verzeichnete ein Minus von 2,4 Prozent.

Der leicht rückgängige Absatz sei unter anderem auf die Ertragserwartungen bei der Ernte 2016 zurückzuführen, heißt es. Laut Deutschem Bauernverband werde aufgrund der Wetterextreme bei vielen Obst- und Gemüsesorten mit einer geringeren Ernte gerechnet, was auch zu einer geringeren Nachfrage beim Verpackungsglas führe.

„Die Zahlen zeigen eine weiterhin konstante Nachfrage nach Glasverpackungen. Sehr erfreulich ist das starke Wachstum im Bereich der Getränkeflaschen im ersten Halbjahr 2016“ kommentiert Johann Overath, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Glasindustrie, die Halbjahresbilanz. Er sei zuversichtlich, dass sich der Markt für Glasverpackungen auch in der zweiten Jahreshälfte gut entwickeln werde.

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