Abfallverbrennung

Der Anlagenbauer Steinmüller Babcock hat eine Know-how-Lizenz für den chinesischen Markt vergeben. Die Lizenz umfasst eine Schlüsseltechnologie zur thermischen Behandlung von Sonder- und Industrieabfällen. Der Lizenznehmer ist ein Unternehmen mit Sitz in Düsseldorf.

Steinmüller Babcock vergibt Lizenz für China


Die Steinmüller Babcock Environment GmbH mit Sitz in Gummersbach hat eine Know-how-Lizenz für die Nutzung einer ihrer Schlüsseltechnologien im chinesischen Markt erteilt. Neuer Partner ist das Düsseldorfer Unternehmen Aetna International GmbH. Die Vereinbarung zwischen beiden Unternehmen erlaubt es Aetna, über ein lokales Tochterunternehmen in China Anlagen zur thermischen Behandlung von Sonder- und Industrieabfällen zu errichten, teilt Steinmüller Babcock mit.

Vertragsgegenstand ist die sogenannte „Drehrohrtechnologie“, mit der bei hohen Temperaturen eine sichere Zerstörung aller organischen Substanzen gewährleistet wird, erläutert der Anlagenbauer. Gleichzeitig könne mit der Technologie Dampf und Strom aus verschmutzten, kontaminierten oder vermischten Abfällen gewonnen werden. Die Anwendung des Verfahrens ermögliche es, die strengen Richtlinien der Europäischen Union zur Sonderabfallbehandlung zukünftig auch in China zu erfüllen.

Geplant ist, dass Aetna International eine erste Anlage im Kreis Huantai in der chinesischen Provinz Shandong realisieren wird, um insbesondere die Sonderabfälle der ansässigen Chemieunternehmen umweltgerecht zu entsorgen. In den kommenden Wochen soll das Projekt beginnen. Technologische Unterstützung bei der Anwendung der Technologie erhält Aetna International zunächst von Steinmüller Babcock. Zukünftig wird Aetna dann die Technologie eigenständig vertreiben und realisieren.

Am 20. August fand in Düsseldorf die offizielle Vorstellung der Zusammenarbeit statt. Dabei waren neben Vertretern von Steinmüller Babcock, Aetna International und der Dongyue Gruppe auch Gäste aus China anwesend, wie beispielsweise Jiangfeng Bian, die Leiterin der Volksregierung des Kreises Huantai und Dong Lu, der Direktor des dortigen Amtes für Wirtschafts- und Informationstechnologie sowie Vertreter der in Huantai ansässigen Firmen und Handelsagenturen.


Vertragsunterzeichung in Düsseldorf:

Steinmüller Babcock-Lizenz für China

(v.l.n.r.) vorne Weimin An (Aetna International GmbH) und Xiuyuan Yu (Shandong Dongyue Chemical Co., Ttd.); hinten Shubing Song (Shandong Wanji Plastic Co., Ltd), Xinbao Wang (Zibo Boxin Agricultural Science and Technology Co., Ltd.), Zhiyuan Chen (Komitee der Gemeinde Tangshan, Huantai County), Dr. Jens Sohnemann (Steinmüller Babcock Environment GmbH), Jiangfeng Bian (Volksregierung des Kreises Huantai), Dr. Gert Riemenschneider (Steinmüller Babcock Environment GmbH), Dong Luo (Amt für Wirtschafts- und Informationstechnologie des Kreises Huantai), Wei Zhang (Shandong Jintai Rolls Co., Ltd.), Dianbin Cui (Handelsamt des Kreises Huantai)

Für Steinmüller Babcock ist es nicht die erste Lizenzvergabe. Im Februar 2016 hatte das Unternehmen einen Lizenzvertrag mit dem indischem Unternehmen The Indure Private Limited unterzeichnet. Das Abkommen beinhaltet den Transfer der Steinmüller Babcock Environment Technologie zur Rauchgasentschwefelung sowie deren Vermarktung in Indien und Bangladesch durch Indure.

Im März 2016 hatte die Muttergesellschaft von Steinmüller Babcock, die Nippon Steel & Sumikin Engineering Co. Ltd, die Zertifizierung der Steinmüller Babcock Environment-Rosttechnologie zur Müllverbrennung für den japanischen Markt erhalten.

 

© 320° | 03.09.2018

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