Prognose für Folienmarkt

Elastische, biegsame Verpackungsmaterialien werden immer beliebter. Vor allem die Nachfrage nach transparenten Barrierefolien soll in den kommenden Jahren stark ansteigen. Eine andere Folie hingegen muss sich auf einen Wachstumsrückgang einstellen.

Studie: Starkes Wachstum für transparente Barrierefolien


Der durchsichtigen Barrierefolie steht eine rosige Zukunft bevor. Weltweit soll der Absatz in den kommenden Jahren jeweils um 3,9 Prozent zunehmen, heißt es in einer neuen Studie des Marktforschungsinstituts Smithers Pira. In dem Bericht „The Future of Transparent Barrier Films versus Barrier Foil 2021“ haben die Experten auch untersucht, wie sich andere Barriereverpackungen in Zukunft entwickeln werden.

Barrierefolien werden häufig auch als Sperrschichtfolien bezeichnet und überwiegend in der Lebensmittelindustrie eingesetzt. Meist handelt es sich um Verbundfolien, welche die Durchlässigkeit von bestimmten Gasen wie beispielweise Sauerstoff stark einschränken, beziehungsweise verhindern.

Laut Smithers Pira wurden im vergangenen Jahr weltweit rund 1,5 Millionen Tonnen durchsichtige elastische Barrierefolien verkauft. Bis zum Jahr 2021 sollen die jährlichen Verkaufszahlen auf 1,9 Millionen Tonnen ansteigen. Das durchsichtige Material ist nach Meinung der Experten aus mehrerlei Hinsicht interessant: Es ist unter anderem günstig, gibt den Kunden die Möglichkeit, den Inhalt zu sehen, verlängert die Haltbarkeit, ermöglicht die Verpackung von kleinen Portionen und ist leicht.

Größte Absatzsprünge im Mittleren Osten und Afrika

Die größten Märkte für durchsichtige Folien liegen laut Studie in den USA und Japan. Im Jahr 2014 wurden dort 21 beziehungsweise 17 Prozent der transparenten Barrierefolien verkauft. Den größten regionalen Markt machen mit einem Anteil von 35 Prozent die Länder in Westeuropa aus. Die größten Wachstumsraten beobachteten­ die Experten in den vergangenen Jahren in China und Indien.

In Zukunft werden jedoch die größten Absatzsprünge im Mittleren Osten und in Afrika stattfinden, heißt es in der Studie. Dort werde das jährliche Wachstum mit 6,7 Prozent deutlich über dem weltweiten Schnitt liegen. In Nordamerika, Westeuropa und Japan hingegen seien die Märkte weitgehend gesättigt, das Wachstum soll dort unterdurchschnittlich verlaufen.

statistic_id206539_anteile-der-kunststoffsorten-an-der-europaeischen-kunststoffnachfrage-bis-2013Anderen nicht-durchsichtigen Barriereverpackungen wie Alufolie bescheinigen die Autoren zwar auch weiteres Wachstum, dieses soll aber mit einem Plus von 2,5 Prozent jährlich geringer ausfallen als bei den durchsichtigen Verpackungen. In Ländern wie China und Indien sei die Alufolie beispielsweise wenig beliebt, außerdem unterliege sie Preisschwankungen und werde mehr und mehr ersetzt, schreiben die Autoren. Bisher allerdings liegt die Alufolie unverändert vorne: 2015 wurden weltweit rund 2,5 Millionen Tonnen verkauft.

Für beide Arten der flexiblen Barriereverpackungen wird der Lebensmittelbereich der wichtigste Markt bleiben, glauben die Autoren. Die Verbraucher kaufen immer mehr fertige Einzelportionen, die einzeln verpackt werden. Auch im pharmazeutischen Bereich liege Potenzial. Starre Verpackungen werden aufgrund der Schwere und der unflexiblen Handhabung immer unwichtiger.

Auch für eine andere Verpackungsart sehen die Experten gute Chancen: Biobasiertes oder biologisch abbaubares Material. Sobald die Produkte konkurrenzfähig seien, werden sie auf dem Markt eine immer größere Rolle spielen, heißt es dazu in der Studie. Auch weitere Materialien wie Polyglycolsäure und Nanoverbundstrukturen würden neue Möglichkeiten für Barrierefolien eröffnen.

© 320°/ek | 15.02.2016

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