Neues Abdichtungssystem

Die Nachsorgearbeiten an der ehemaligen Hausmülldeponie in Braunschweig schreiten voran. Nun steht die Abdichtung an. Knapp 6 Millionen Euro sind dafür eingeplant.

Stufe 2 für Nachsorge der Deponie Watenbüttel beginnt


Die Vorarbeiten für den zweiten Bauabschnitt auf der ehemaligen Braunschweiger Hausmülldeponie in Watenbüttel haben begonnen. Geplant ist, rund 30.000 Kubikmeter Abfall auf einer Fläche von etwa 65.000 Quadratmetern umzulagern und ein Oberflächenabdichtungssystem einzurichten, das aus Ausgleichsschicht, Kunststoffdichtungsbahn, Dränmatte und Rekultivierungsschicht besteht, berichtet die Stadt Braunschweig. Mit diesem System sollen die stillgelegten Schüttfelder der Deponie so abgedichtet werden, dass einerseits Stoffe wie Deponiegas oder Deponiesickerwasser nicht in die Umwelt gelangen und andererseits kein Regenwasser in den Deponiekörper einsickert.

Um die noch aktiven biologischen Abbauprozesse zu beschleunigen, werde zudem ein Befeuchtungssystem eingebaut, erläutert die Stadt. Insgesamt würden die Arbeiten am zweiten Bauabschnitt rund 5,6 Millionen Euro kosten, die gemäß des Niedersächsischen Abfallgesetzes durch Gebühreneinnahmen gedeckt werden müssen. Hierfür seien seit 1994 Rückstellungen gebildet worden.

Fertigstellung im Sommer 2017

Auf der Deponie Watenbüttel wurde 1967 mit der Ablagerung insbesondere von Hausmüll begonnen. Die Kapazitätsgrenze auf den drei ältesten Schüttfeldern I, II und IIa wurde Anfang der 90er Jahre erreicht. Insgesamt umfassen diese drei Schüttfelder eine Fläche von 25,7 Hektar.

Bis zum Jahr 1998 wurde die Ablagerung auf einem neu angelegten Schüttfeld III fortgesetzt, seitdem wird der Braunschweiger Hausmüll in Müllverbrennungsanlagen verwertet. Das Schüttfeld III wird zur Ablagerung belasteten Bodens und Straßenaufbruchs weiter verwendet.

Wie der Stadt berichtet, konnte der erste Bauabschnitt im Sommer erfolgreich abgeschlossen werden. Dabei wurden rund 90.000 Kubikmeter Abfall auf dem Schüttfeld I umgelagert und an der Oberfläche abgedichtet.Ein Befeuchtungssystem sei auf dem Schüttfeld I nicht installiert worden, da der dort abgelagerte Hausmüll sich weder physikalisch noch chemisch oder biologisch verändere, und deshalb nicht befeuchtet werden müsse.

Im Sommer 2017 soll auch der zweite Bauabschnitt fertiggestellt werden. Anschließend werde mit den Arbeiten am dritten Bauabschnitt begonnen, die im Sommer 2018 abgeschlossen werden sollen.

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