Public-Private Partnership

Über 300 Millionen Euro soll die neue WtE-Anlage in Belgrad kosten. Suez stemmt das Projekt nicht allein, sondern in Zusammenarbeit mit einem japanischen Großkonzern. Der anschließende Betrieb der Anlage durch Suez ist auf 25 Jahre festgelegt.

Suez startet Waste-to-Energy-Projekt in Belgrad


Der französische Umweltdienstleister Suez wird ein neues Abfallmanagementsystem für Serbiens Hauptstadt Belgrad entwickeln. Mit an Bord bei diesem Public-Private-Partnership-Projekt ist der japanische Großkonzern Itochu. Ein Teil des Projekts ist der Bau und Betrieb einer Waste-to-Energy-Anlage (WtE), wie Suez mitteilt.

Über 300 Millionen Euro will das 50:50-Joint-Venture von Suez und Itochu in den Bau der WtE-Anlage investieren. Das sei im Rahmen des Abkommens mit der Stadt Belgrad beschlossen worden, wie Suez weiter mitteilt. Die Anlage wird auf eine Kapazität von 340.000 Tonnen Haushaltsabfällen pro Jahr ausgelegt. Daraus könnten 25 Megawatt Energie und 56 Megawatt Wärme erzeugt werden.

Zusätzlich sollen in einer weiteren Anlage 200.000 Tonnen Bau- und Abbruchabfälle pro Jahr verwertet werden. Nicht zuletzt werde das Joint-Venture auch die Beseitigung von Haushaltsabfällen in Belgrad gemäß den europäischen Normen konzipieren. Die Fertigstellung der Abfallbehandlungsanlagen ist für 2021 anvisiert. Suez wird die Anlagen anschließend für einen Zeitraum von 25 Jahren betreiben.

Sobald die neuen Anlagen zur Verfügung stehen, wird die städtische Deponie Belgrad geschlossen. Das Joint Venture aus Suez und Itochu wird die Sanierung und langfristige Nachsorge der 60 ha großen Deponie – einer der 50 größten der Welt – übernehmen.

Der Bau der neuen Anlagen soll bis zum Jahr 2021 abgeschlossen sein. Mit der Fertigstellung der Anlagen wurden die Unternehmen CNIM und Energoprojekt beauftragt.

Vorgängerprojekte in Polen und Großbritannien

Ein vergleichbares PPP-Projekt im Bereich von Waste to Energy hat Suez bereits in Polen durchgeführt. Die Anlage in Posen, der fünftgrößten Stadt in Polen, hat den Angaben zufolge eine Kapazität von 210.000 Tonnen pro Jahr. Die WtE-Anlage hat im vergangenen Jahr den Betrieb aufgenommen.

Die Zusammenarbeit mit Itochu, einem Multikonzern in Bereichen wie Textilien, Chemie, Lebensmittel, Rohstoffe und Maschinen mit Hauptsitz in Tokio, scheint sich für Suez bewährt zu haben. Beide Unternehmen haben in Großbritannien gemeinsam mehrere Projekte durchgeführt. Dazu zählen unter anderem die Merseyside-, Cornwall-, West-London- und die South-Tyne-WtE-Anlage. Die Gesamtkapazität dieser Anlagen beläuft sich auf rund 1,3 Millionen Tonnen Abfälle pro Jahr.

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