Textilrecycling Schweiz

Der Schweizer Textilrecycler Texaid hat 2017 mit einem Umsatzplus abgeschlossen. Geholfen haben offenbar höhere Erlöspreise, denn die Sammelmengen blieben weitgehend stabil. Bemerkbar machte sich auch die Kooperation mit der Schweizerischen Post.

Texaid verbucht höheren Umsatz


Texaid hat im vergangenen Jahr einen höheren Umsatz erzielt. Wie der Schweizer Textilrecycler mitteilt, kletterte der Umsatz auf 7,8 Millionen Schweizer Franken (circa 6,8 Millionen Euro). Das bedeutet ein Plus von 600.000 Schweizer Franken oder 522.000 Euro im Vergleich zum Vorjahr.

Offenbar ist die Umsatzsteigerung auf höhere Erlöspreise zurückzuführen. Denn die gesammelte Menge an gesammelten Kleidern, Schuhen und Haushaltstextilien blieb im Vergleich zu 2016 annähernd stabil. Laut Texaid wurden 2017 rund 36.000 Tonnen gesammelt – gleichbedeutend mit 140 Millionen Kleidungsstücken.

Gelohnt hat sich 2017 auch die firmeneigene Nachhaltigkeitsstrategie. Wie Texaid mitteilt, konnten im vergangenen Jahr rund 35 Prozent CO2 pro Tonne gesammelter Altkleider eingespart werden (im Vergleich zum Basis-Erhebungsjahr 2013). Das sei unter anderem durch die Straßensammlungen in Kooperation mit der Schweizerischen Post gelungen. Dabei nimmt der Postmann die Altkleider bei seiner täglichen Tour mit.


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Der erwirtschaftete Umsatz wird laut Texaid wie üblich verteilt. Von den 7,8 Millionen Schweizer Franken gehen etwa 2,6 Millionen Franken (circa 2,3 Millionen Euro) an die sechs Hilfswerke, die an Texaid beteiligt sind. Im Einzelnen sind das die Organisationen Schweizerisches Rotes Kreuz, Winterhilfe, Solidar, Caritas, Kolping, HEKS. Auch das Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz erhält einen Anteil aus diesem Topf. Weitere 5,2 Millionen Franken (circa 4,5 Millionen Euro) würden Samaritervereinen und anderen gemeinnützigen Organisationen zur Verfügung gestellt.

Der Textilverwerter Texaid wurde 1978 als Charity-Private-Partnership von einem Unternehmer und den sechs genannten Schweizer Hilfswerken gegründet. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz im Kanton Uri und besitzt Niederlassungen in Deutschland, Österreich, Bulgarien, Ungarn und Marokko. In der Schweiz werden Altkleider über die Tochter Contex erfasst.

 

© 320°/bs | 19.06.2018

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