Fehlendes Kapital

Paukenschlag in Porta Westfalica: Die Eigentümerfamilie hat beschlossen, die Tönsmeier-Gruppe zu verkaufen. Der Verkaufsprozess wurde bereits gestartet. Gesucht wird ein langfristig orientierter und finanzstarker Investor.

Tönsmeier wird verkauft


Wie Tönsmeier gestern Abend (1. März) mitteilte, hat die Eigentümerfamilie Tönsmeier den Verkauf der Unternehmensgruppe bereits gestartet. Dazu sei ein ausgewählter Kreis von Interessenten aus dem In- und Ausland angesprochen worden. Ziel sei es, noch im ersten Halbjahr 2018 zu einer Vereinbarung (Signing) zu gelangen.

Gesucht wird ein „langfristig orientierter und finanzstarker Investor“, wie Tönsmeier erklärt. Hintergrund sei der große Investitionsbedarf für die mittel- und langfristige Wachstumsstrategie – vor allem im Hinblick auf das Verpackungsgesetz, die Gewerbeabfallverordnung und die Einführung der Kreislaufwirtschaft in Polen. Laut Tönsmeier seien hierfür Investitionen in Höhe von mehr als 150 Millionen Euro nötig, die zusätzlich zu den laufenden Investitionen anfallen werden.

„In den vergangenen Monaten haben Geschäftsführung, Aufsichtsrat und Gesellschafter ergebnisoffen alle Optionen geprüft, auf welche Weise die Finanzierung der notwendigen Investitionen dargestellt werden kann“, erklärt das Unternehmen. „Das Ergebnis dieser Prüfung ist, dass die Weiterentwicklung der Gruppe unter einem neuen, kapitalkräftigeren Eigentümer allen anderen Lösungen vorzuziehen ist.

Die Tönsmeier Unternehmensgruppe mit Sitz im ostwestfälischen Porta Westfalica ist die Nummer fünf der deutschen Entsorgungswirtschaft. Die Gruppe ist mit 70 Standorten, mehr als 3.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von rund 500 Millionen Euro (2017) in Deutschland, den Niederlanden und Polen aktiv.

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