Bioabfallsammlung

Eine Biotonne wird es in Trier nicht geben, wohl aber eine Biotüte. Geplant ist ein Bringsystem. Eine weitere Besonderheit: Die Biotüte ist freiwillig.

Trier führt Biotüte ein


Zum 1. Januar 2018 wird der Trierer Abfallzweckverband A.R.T. die Biotüte einführen. Darin können Nahrungs- und Küchenabfälle, kurz Bioabfälle, die in den Haushalten anfallen, gesammelt und anschließend zu einer der mehr als 60 Grüngutsammelstellen gebracht werden. Der A.R.T. setzt damit nach eigenen Angaben „einen weiteren Baustein zur gesetzlich geforderten Erfassung und Verwertung der biogenen Abfälle aus Privathaushalten um“.

„Die Alternative ‚Biotüte‘ ist ein wichtiges Element zur Steigerung unserer Ökoeffizienz“, sagte Max Monzel, Verbandsdirektor des A.R.T., bei der Vorstellung des neuen Systems. Üblicherweise werden in Deutschland Bioabfälle über eine zusätzliche Abfalltonne erfasst. Eine große Anzahl der Bürger in der Region Trier lehnt die Biotonne allerdings ab. „Ihren Unmut drückten sie unter anderem in einer Onlinepetition unmissverständlich aus“, heißt es seitens des Abfallzweckverbands. Sie befürchten neben höheren Gebühren Geruchsbelästigungen und Madenbefall.

Die Entscheidung für die Biotüte ist laut A.R.T. ein Kompromiss, auf den sich der Zweckverband mit der zuständigen Aufsichtsbehörde, der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord, geeinigt habe. Ab Januar können somit im Bringsystem die Nahrungs- und Küchenabfälle zu den Grüngutsammelstellen im Verbandsgebiet gebracht und unabhängig von den Öffnungszeiten für die Grüngutannahme in Container eingeworfen werden.

Kostenlose Sammeleimer

Um das Sammeln und Transportieren zu erleichtern, stellt der A.R.T. neben der Biotüte auch kostenlose Sammeleimer zur Verfügung. Das Biotüten-Starterset ist in Trier und in den Landkreisen Trier-Saarburg, Bernkastel-Wittlich und Eifelkreis Bitburg-Prüm gegen Vorlage eines Coupons bei A.R.T.-Standorten und kommunalen Verwaltungen erhältlich. Die Neuregelung gilt nicht für den Landkreis Vulkaneifel.

Laut A.R.T. ist die Biotüte nassfest, aus Recyclingpapier und vollständig kompostierbar. „Die Nutzung der Biotüte ist freiwillig und nicht mit zusätzlichen Kosten verbunden. Jeder hat damit die Möglichkeit, seine Bioabfälle in einem Bringsystem einer stofflichen und energetischen Verwertung zuzuführen“ fasst Monzel zusammen. Damit könne die Diskussion über eine Biotonne durch eine hohe Akzeptanz der Tüte vermieden werden. „Die Entscheidung, ob die Biotonne kommt, liegt somit in der Hand der Bürgerinnen und Bürger“, so Monzel.

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