Aufbereitung von Altreifen

Das noch junge Unternehmen Tyrewolf plant den Bau einer neuen Aufbereitungsanlage für Altreifen. Das Material soll vor allem aus der Schweiz kommen.

Tyrewolf baut neue Shredderanlage für Altreifen


Das Bürogebäude steht schon, in der Fertigungshalle wird gerade die Anlage aufgebaut. In Pfullendorf, am südlichen Ende von Baden-Württemberg, entsteht derzeit eine neue Anlage für Altreifenrecycling. Sieben Millionen Euro hat der 26-jährige Geschäftsführer und Firmengründer Julius Blien dafür investiert. Tyrewolf hat er sein Unternehmen genannt und wenn alles gut geht, sollen dort ab dem 1. April 2015 jährlich rund 15.000 Tonnen Altreifen recycelt werden. Täglich sollen es etwa 4.000 Stück im Dreischichtbetrieb sein.

Das Material will Blien überwiegend aus Baden-Württemberg, Bayern, Österreich und der Schweiz beziehen. Details zur Verarbeitung sind bisher nur grob bekannt. Die Elemente der Altreifenshredderanlage liefert Eldan Recycling.

Absatzentwicklung im Reifenersatzgeschäft für Pkw in Europa in den Jahren 2009 bis 2013 (in Millionen) Die Reifen sollen zunächst zerkleinert werden. Dabei werden die metallischen Teile und Textilien abgetrennt. Aus dem Rest möchte Tyrewolf ein Granulat produzieren, das vor allem in Spiel- und Sportanlagen, sowie in anderen Bodenbelägen – beispielsweise in der Landwirtschaft – verwendet werden kann. Dafür wird Tyrewolf insgesamt vier Mitarbeiter beschäftigen.

An Material wird es nach Einschätzung von Tyrewolf nicht mangeln. Weltweit fallen pro Jahr rund 6 Millionen Tonnen Altreifen an, betont das Unternehmen. Davon entfielen rund 650.000 Tonnen auf Deutschland. Das seien rund 70 Millionen Pkw-Reifen jährlich.

© 320°/ek | 23.01.2015

Mehr zum Thema
„Der Getränkekarton hat eine unglaublich schlechte Recyclingbilanz“
EU-Parlament stimmt Verpackungsverordnung zu
Freiburg bereitet Einführung einer Verpackungssteuer vor
Kunststoffrecycling: Covestro plant Zusammenarbeit mit Automobilindustrie
Pyrum erhält Nachhaltigkeitszertifizierung
EU-Parlament stimmt Ökodesign-Verordnung zu
Alpina führt digitalen Produktpass ein
Schott will den Kreislauf weiter schließen
Neue Kennzeichnung für CO2-armen Stahl
100 Prozent recycelte Edelmetalle: Umicore führt „Nexyclus“ ein
Helftewes verlässt Grünen Punkt
Neste testet Pyrolyseöl aus Altreifen