Preisentwicklung für 2015

Die weltweite Nachfrage nach Magnesium steigt, doch die Preise werden voraussichtlich nicht mitziehen. Anders sieht es für Kobalt aus: Batterien und Superlegierungen dominieren weiter den Verbrauch, Experten erwarten einen steigenden Kobaltpreis.

Überkapazitäten drücken auf Magnesiumpreis


Das Jahr 2015 könnte für den Magnesiummarkt deutlich besser ausfallen als das Jahr zuvor. Experten der Industriebank IKB gehen davon aus, dass die weltweite Nachfrage nach Magnesium um knapp 5 Prozent zulegen wird. Treiber seien Magnesiumdruckgussteile für Industriezweige wie Automotive oder Flugzeugbau sowie die Nachfrage aus der Aluminiumindustrie. Auf diese Industriezweige entfällt gut zwei Drittel der gesamten Magnesiumnachfrage.

Dämpfend wirkt hingegen die Angebotsseite. Laut IKB steht China für rund 80 Prozent der globalen Produktion. Die chinesischen Hütten würden allerdings eine erhebliche Unterauslastung aufweisen. Daher dürften die derzeitigen Überkapazitäten weiter auf den Preis drücken. Die Bank erwartet leichte Preissenkungen und sieht den Preis im Verlauf des zweiten Halbjahrs 2015 bei 2.200 US-Dollar je Tonne, mit einer Bandbreite von 250 US-Dollar je Tonne.

Steigende Nachfrage nach Kobalt

Freundlicher sieht es für den Kobaltmarkt aus. Laut IKB ist die Produktion im vergangenen Jahr nach vorläufigen Zahlen um 6,8 Prozent auf knapp 92.000 Tonnen gestiegen. Davon wären fast 40.000 Tonnen aus China gekommen. Die Nachfrage ist um 10 Prozent gewachsen, auch hieran habe China und das übrige Asien einen großen Anteil. Für 2015 erwartet die IKB für China einen nochmaligen Nachfrageanstieg um rund 13 Prozent. Batterien und Superlegierungen würden den Verbrauch weiter dominieren.

Infolge von Minenerweiterungen unter anderem auf den Philippinen und Madagaskar dürfte es 2015 zu temporären Angebotsüberschüssen kommen, glauben die Analysten. Ab 2016 dürfte dann die Nachfrage wieder kräftiger als das Angebot zulegen. Die IKB erwartet bis Ende September 2015 einen Kobaltpreis um 30.000 US-Dollar je Tonne, mit einer Bandbreite von 3.000 US-Dollar je Tonne. Gegen Jahresende könnte der Preis allerdings noch deutlich stärker anziehen.

Gute Aussichten für Titan

Als sehr positiv bezeichnet die Bank die mittel- und langfristigen Aussichten für Titan. In den kommenden 20 Jahren würden rund 32.000 Flugzeuge neu gebaut, was entsprechend starke Impulse für die Nachfrage bringt. Aus dem Flugzeugbau stammt laut IKB rund die Hälfte des globalen Titanbedarfs.

Angebotsseitig rechnet die Bank mit kleineren Produktionsausfällen infolge des Russland-Ukraine-Konfliktes. Dies könnte die temporären Überkapazitäten vorrübergehend reduzieren. Weil nach Einschätzung der Analysten aber dennoch ein Angebotsüberschuss bestehen wird, erwarten sie für das zweite Halbjahr 2015 einen Titanpreis von rund 5,20 US-Dollar je Kilogramm, mit einer Bandbreite von 0,3 US-Dollar pro Kilogramm.

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