Cenelec-Zertifizierung
Das Bündel an Cenelec-Standards ist um einen Standard reicher: Seit einigen Monaten gibt es auch den „Final Treatment“-Standard zur Endverarbeitung von E-Schrott. Als erster Endverarbeiter hat sich Umicore zertifizieren lassen.
Umicore hofft auf Nachahmer
Der Cenelec-Standard für die Endverarbeitung von E-Schrott ist fast noch taufrisch. Nun hat sich Umicore nach diesem Standard zertifizieren lassen. „Als erster Endverarbeiter überhaupt“, betont Thierry Van Kerckhoven, Head of Supply Recyclables beim belgischen Materialtechnik- und Recyclingkonzern.
Der neue Cenelec-Standard „Final Treatment“ wurde Anfang des Jahres finalisiert. „Er basiert größtenteils auf dem von der European Electronics Recyclers Association (EERA) und Eurometaux erarbeiteten Standard für die Endverarbeitung von E-Schrott“, erklärt Van Kerckhoven. Die beiden Branchenorganisationen hatten vor fast genau vier Jahren ihren „Standard zur Endbehandlung der edelmetall- und kupferhaltigen Fraktionen von Elektro- und Elektronikaltgeräten“ vorgestellt und dann später an Cenelec vorgelegt. Cenelec ist das europäische Standardisierungskomitee der Europäischen Elektro- und Elektronik-Industrie.
Da es nun den neuen Cenelec-Standard gibt, läuft der EERA-Standard Ende des Jahres aus und verliert seine Gültigkeit, sagt Van Kerckhoven. Das impliziert, dass andere Endverarbeiter, die diesen Standard unterschrieben haben, wohl nachziehen und sich ebenfalls nach dem Cenelec-Standard zertifizieren lassen müssen.
Das wünscht sich auch Van Kerckhoven. „Wir hoffen zudem, dass andere am E-Schrott-Recycling Beteiligte in ihren Verträgen mit Rücknahmesystemen, Recyclingbetrieben und Endverarbeitern die Einhaltung dieses Standards zur Voraussetzung machen. Aber nicht nur des „Final Treatment“-Standards, sondern des ganzen Sets an Cenelec-Standards.“ Ginge es nach seinem Willen, gäbe es dafür auch eine gesetzliche Regelung: „Die EU-Mitgliedsstaaten sollten per Gesetz entscheiden, dass Recyclingbetriebe mit den Cenelec-Standards konform sein müssen.“ In Frankreich, den Niederlanden und Irland sei das bereits der Fall.
© 320° | 08.10.2018