Bilanz 2016

Das zurückliegende Geschäftsjahr verlief für Umicores Recyclingsparte verhalten. Einige Bereiche mussten aufgrund niedriger Metallpreise und geringer Nachfrage Einbußen hinnehmen. In anderen lief das Geschäft stabil. Lediglich ein Geschäftsbereich schloss positiv ab.

Umsatzrückgang für Umicores Recyclingsparte


Umicore hat mit seiner Recyclingsparte im vergangenen Jahr rund drei Prozent weniger Umsatz erzielt. Insgesamt belief sich der Erlös auf knapp 641 Millionen Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) fiel im Vergleich zum Vorjahr gar um 12 Prozent auf rund 125 Millionen Euro.

Wie aus dem Geschäftsbericht des belgischen Materialtechnologie-Konzerns hervorgeht, lief es in nahezu allen Bereich durchwachsen oder etwas schlechter. Verantwortlich dafür waren die niedrigen Metallpreise und die schwache Nachfrage in einigen Zielmärkten.

Niedrigere Erlöse

So ging der Umsatz im Segment „Edelmetallrecycling“ leicht zurück. Insbesondere schlugen sich der geringere Bedarf an Selen, Tellur und Indium sowie die allgemein niedrigeren Erlöse für Edelmetalle nieder. Auch der Preisanstieg zum Ende des Jahres führte hier zu keiner Verbesserung. Die verarbeiteten Mengen blieben auf Vorjahresniveau, trotz Wartungsarbeiten und Erweiterungsmaßnahmen der Recyclinganlage in Hoboken. Für die kommenden Jahre sind weitere Investitionen geplant, um die Emissionen von Bleistaub zu reduzieren.

Weniger Umsatz erzielte Umicore auch im Segment „Precious Metals Management“. Hier hätten die niedrigen Metallpreise, insbesondere in der ersten Jahreshälfte, die Zahlen getrübt. Darüber hinaus sank die Nachfrage für industrielle Metalle. Demgegenüber stieg der Bedarf von Gold im Jahresvergleich.

Ebenfalls rückläufig waren die Umsätze im Segment „Technical Materials“. Der Grund hierfür ist laut Umicore die anhaltend schwierige Marktsituation. Dennoch sei das Segment-Ergebnis aufgrund von Maßnahmen zur Kostensenkung und zur Produktivitätssteigerung positiv. Ein wichtiger Schritt für die Zukunft sei hier die Stilllegung der Anlage in China gewesen.

Schmuckgeschäft bleibt konstant

Das Segment „Platinum Engineering Materials“ verzeichnete hingegen einen leichten Umsatzzuwachs, was Umicore auf die höhere Nachfrage nach Glas- und Hochleistungskatalysatoranwendungen zurückführt. Maßnahmen zur Kostensenkung hätten sich ebenfalls positiv auf das Ergebnis ausgewirkt, so der Konzern.

Im Segment „Jewellery & Industrial Metals“ sind die Umsätze laut Geschäftsbericht konstant geblieben. Die Recyclingmengen legten leicht zu, vor allem wurden mehr goldhaltige Reste aufbereitet. Parallel dazu sank der Umsatz produktseitig, weil europäische wie US-amerikanische Münzenhersteller weniger Silbermünzen nachfragten, so Umicore. Die Nachfrage nach industriellen Anwendungen und Schmuck war hingegen stabil.

Gedämpfte Erwartungen für 2017

Die schwachen Ergebnisse in der Recyclingsparte konnten durch die anderen Geschäftsbereiche ausgeglichen werden. So erhöhte sich der Umsatz in der Sparte „Catalysis“ um 6 Prozent, das EBIT um 23 Prozent. Zudem lieferte die Sparte „Energy & Surface Technologies“ 4 Prozent mehr Umsatz. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern wuchs um 16 Prozent. Insgesamt stieg der Umsatz des Konzerns gegenüber 2015 um ein Prozent auf 2,7 Milliarden Euro. Das EBIT kletterte kräftig um 6 Prozent auf 351 Millionen Euro (Vorjahr: 330,3 Millionen Euro).

Für 2017 äußert sich Umicore verhalten, was die Recyclingsparte angeht. Zwar werde in der erweiterten Anlage in Hoboken in diesem Jahr mehr Material verarbeitet. Das werde sich aber in der Gewinn-Marge nicht niederschlagen.

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