Gesundheitliche Bedenken

Der Wirbel um die illegale Verkippung von Ölpellets in einer Tongrube zieht weitere Kreise. Die Stadt Gelsenkirchen fordert den Stromerzeuger Uniper auf, vorerst auf die Mitverbrennung von Ölpelletts zu verzichten.

Uniper soll vorerst keine Ölpellets mitverbrennen


Die Stadt Gelsenkirchen hat an den Stromerzeuger Uniper appelliert, vorerst auf die Verbrennung von Ölpellets in seinem Kraftwerk in der Ruhrgebietsstadt zu verzichten. Vor einem weiteren Einsatz des Brennstoffs müssten die Bezirksregierung Münster und das NRW-Umweltministerium die gesundheitliche Unbedenklichkeit der Verbrennung erneut überprüfen, fordert der Rat nach Angaben eines Stadtsprechers.

Die Pellets werden aus Abfallprodukten der BP-Raffinerie in Gelsenkirchen hergestellt und wegen ihres hohen Heizwerts in dem Kraftwerk verfeuert. Die Bezirksregierung Münster hat die Verbrennung der Pellets genehmigt. Der Schadstoffausstoß werde kontinuierlich überprüft, hatte die Behörde Anfang des Monats mitgeteilt. Die strengen Grenzwerte würden in dem Kraftwerk eingehalten.

Der Einsatz der Pellets in dem Kraftwerk war im Zuge eines Prozesses um illegale Abfallentsorgung in die Kritik geraten. In einer Tongrube bei Schermbeck im Kreis Wesel waren Ölpellets vermischt mit anderen Abfällen abgekippt worden. Das Bochumer Landgericht hatte einen Abfallmakler deswegen zu einer Gesamtstrafe von drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt.

Die Staatsanwaltschaft Bochum ermittelt zudem gegen Mitarbeiter der BP-Tochter Ruhr Oel wegen des Vorwurfs des unerlaubten Umgangs mit Abfällen. Dabei geht es um die Frage, ob Pellets als unbedenkliches Nebenprodukt in den Wirtschaftskreislauf eingebracht werden dürfen. Uniper und der Hersteller BP kündigten nun an zu überprüfen, ob sie auf Produktion und Einsatz der Pellets vorerst verzichten werden.

 

 

© 320°/dpa | 16.10.2018

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