Recycling von Altkunststoffen

Zwei Studien haben die Sammlung und das Recycling von Post-Consumer-Folien und Hartkunststoffen in den USA untersucht. Das Ergebnis: Folien laufen gut, Hartkunststoffe weniger.

Rekordsammlung von Folien in den USA


In den USA wurden im Jahr 2013 so viele Post-Consumer-Folien gesammelt wie nie zuvor. Das belegt eine aktuelle Studie der US-Beratungsfirma Moore Recycling Associates über Folien und weiche Verpackungen. Laut dem Report „2013 National Postconsumer Plastic Bag & Film Recycling Report“ wurden im Jahr 2013 rund 517.100 Tonnen Post-Consumer-Folien für das Recycling gesammelt. Das entspricht einem Anstieg von 11 Prozent gegenüber 2012. In dieser Menge enthalten sind auch Kunststofftüten und Verpackungen.

Im Vergleich zum Jahr 2005, als die Studie das erste Mal aufgelegt wurde, stieg die Sammelmenge um 75 Prozent an. Nach Angaben der Autoren wurden 2013 nur etwa 42 Prozent der gesammelten Altkunststoffe auch in den USA oder in Kanada recycelt. Der Rest wurde exportiert. Das Exportgeschäft wurde dabei stark von Chinas „Green-Fence-Politik“ beeinflusst. „Die strengen Kontrollen bei der Einfuhr von Kunststoffabfällen hatten großen Einfluss auf die Nachfrage von verschmutzen Folien“, heißt es in der Studie.

Die besseren Sorten, wie PE-Folien, hingegen wurden sowohl im Inland als auch im Ausland stark nachgefragt. Insgesamt wurden hier im Jahr 2013 rund 190 Millionen Pfund (86.180 Tonnen) mehr als noch im Vorjahr recycelt. Bei den niedrigeren Sorten hingegen sank die recycelte Menge um 77 Millionen Pfund (34.900 Tonnen). Den generellen Anstieg im Kunststoffrecycling erklären die Autoren der Studie mit besserer Überwachung und vor allem einer verstärkten Sammlung im Gewerbebereich, wo immer mehr Folien direkt in den Geschäften gesammelt werden.

Erstmals Rückgang bei den Hartkunststoffen

Daneben hat Moore Recycling Associates auch eine Untersuchung über Hartkunststoffe exklusive Flaschen durchgeführt. Die Studie zeigt, dass im Jahr 2013 knapp über eine Milliarde Pfund (453.600 Tonnen) gesammelt wurden. Das ist ein Prozent weniger als Vorjahr. Den größten Anteil machten dabei HDPE (36 Prozent) und PP (39 Prozent) aus.

Der leichte Rückgang ist laut Studie seit Beginn der Messung einmalig – zuvor war die Sammelmenge stets gestiegen. Schuld sei dabei vor allem die Green-Fence-Politik.

Gestiegen ist hingegen die lokale Verarbeitung dieser Kunststoffabfälle. Insgesamt wurden 67 Prozent in den USA oder Kanada recycelt – das sind 17 Prozent mehr als im Jahr 2012. Die recycelten Kunststoffe werden überwiegen in Autoteilen, Kisten, Behälter, Rohren und Gartengeräten verarbeitet.

© 320°/ek | 25.02.2015

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