Geschäftsjahr 2017

Für Veolias Entsorgungsgeschäft lief es 2017 besser als erwartet. Europaweit hat unter anderem Deutschland zum Wachstum beigetragen. Besonders gut liefen das Dienstleistungs- und Papiergeschäft.

Starkes Wachstum für Veolias Abfallsparte


2017 ist für Veolia Environnement besser gelaufen als erwartet. Das gute Konzernergebnis ist vor allem dem Geschäftsbereich Entsorgung zu verdanken. Hierfür weist der Konzern ein Wachstum von 8,1 Prozent aus. Das geht aus dem Geschäftsbericht hervor, den Veolia heute veröffentlicht hat.

Zum starken Umsatzwachstum in der Entsorgungssparte haben insbesondere Deutschland, Großbritannien und Irland beigetragen. Laut Konzernbericht haben die Einnahmen in Deutschland um 5,6 Prozent zugelegt. Verantwortlich hierfür seien vor allem höhere Dienstleistungs- und Papierpreise. Der Umsatz in Großbritannien und Irland ist zusammengenommen um 5,2 Prozent gestiegen.

Eine fast doppelt so hohe Umsatzsteigerung hat der französische Umweltdienstleister in Nordamerika erzielt. Hier ist der Umsatz um 10,3 Prozent angewachsen. Das ist laut Veolia unter anderem der guten Geschäftsdynamik bei gefährlichen Abfällen (plus 5 Prozent) zu verdanken.

In Frankreich hingegen sind laut Geschäftsbericht die Abfallerlöse zwar um 0,7 Prozent leicht zurückgegangen. Bei konstantem Konsolidierungskreis hätten die Erlöse allerdings um 3,5 Prozent zugelegt. Ende November 2016 hatte sich Veolia bekanntlich von Bartin-Recycling getrennt.

Bei den Abfallmengen verzeichnet der Umweltdienstleister in seinem Heimatland eine Zunahme von 1,9 Prozent. Dieser liegen demnach bedeutende Auftragsvergaben, gute Deponievolumina sowie auch positive Trends bei Sortierung und Recycling und bei der gewerblichen Sammlung zugrunde.

Neue Verträge über 1,4 Milliarden Euro

Im vergangenen Jahr hat Veolia einige große Verträge eingefahren. So hat die Gruppe unter anderem in Mexiko einen Vertrag über Planung, Bau und Betrieb der größten Müllverbrennungsanlage Lateinamerikas abgeschlossen. Der Vertrag hat eine Laufzeit von 30 Jahren. Der kumulierte Umsatz wird auf 886 Millionen Euro beziffert.

Daneben hat der Konzern in England einen Entsorgungs- und Recyclingauftrag für vier Bezirke im Süden Londons erhalten. Bei einer Vertragslaufzeit von acht Jahren soll sich der Umsatz auf 209 Millionen Britische Pfund (etwa 236 Millionen Euro) summieren.

Nicht zuletzt hat Veolia in Frankreich einen Vertrag mit einer Laufzeit von zwölf Jahren für den Betrieb der Waste-to-Energy-Anlage in Lille abschließen können. Der kumulierte Umsatz soll sich auf 295 Millionen Euro belaufen.

Wichtige Zukäufe in Deutschland, Schweden und Korea

Darüber hinaus hat sich Veolia im vergangenen Jahr durch gezielte Firmenübernahmen verstärkt. Dafür hat der Konzern nach eigenen Angaben 565 Millionen Euro in die Hand genommen. Zu den Zukäufen zählt auch die ostdeutsche Eurologistik-Gruppe inklusive ihrer Tochtergesellschaften. Das umsatzstärkste Tochterunternehmen ist dabei Eurologistik Umweltservice.

Eurologistik Umweltservice ist unter anderem in der Produktion von Ersatzbrennstoffen tätig. Zur Eurologistik-Gruppe gehören darüber hinaus noch die in Brandenburg ansässigen Firmen Frassur Entsorgungsdienste und Service und Recycling Drebkau sowie die Eurologistik Recycling Hamburg.

Daneben hat Veolia in Schweden den Papier- und Kunststoffrecycler Hans Andersson sowie das auf Gewerbeabfälle spezialisierte Unternehmen Corvara übernommen. Nicht zuletzt zählt das ebenfalls im Bereich der Gewerbeabfälle tätige südkoreanische Unternehmen Uniken zu den Übernahmen. Erst kurzem erfolgte die Übernahme der Kunststoffrecyclingunternehmen MultiPet und Multiport durch Veolia Umweltservice.

Konzernweiter Umsatz zieht an

Insgesamt hat der Konzern 2017 einen Umsatz von 25,125 Millionen Euro erzielt. Das entspricht einer Steigerung von 4,9 Prozent gegenüber 2016 (24,187 Millionen Euro). Stark war vor allem das vierte Quartal. Hier habe der Umsatz um 6,3 Prozent angezogen.

Auch die Ergebnisse sind besser ausgefallen, als Veolia erwartet hat. Vor allem im zweiten Halbjahr hat sich das Wachstum stark beschleunigt. Das Gesamt-EBITDA für 2017 ist um 2,7 Prozent auf 3,284 Millionen Euro angestiegen. Das EBIT hat sich noch stärker verbessert, und zwar um 5,3 Prozent auf 1,591 Millionen Euro.

Antoine Frérot, Präsident und CEO von Veolia, zeigte sich heute bei der Vorstellung der Zahlen in Paris zufrieden: „Die Summe dieser Ergebnisse lässt mich zuversichtlich an das Jahr 2018 herangehen. Umsatz und Ergebnis sollten erneut ein gutes Wachstum aufweisen.“

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