Kunststoffrecycling

Zwei Verpackungshersteller wollen ihre Versorgung mit Rohstoffen absichern. Sie werden sich daher selbst mit Regranulaten und Flakes versorgen. Ihre drei Recyclingwerke werden dafür zusammenarbeiten.

Verpackungs-Hersteller versorgen sich selbst mit Regranulat


Die Spezialisten für Verpackungslösungen Alpla und Fromm wollen im Bereich PET-Recycling kooperieren. Beide Unternehmen verfügen über eigene Recyclingwerke für PET-Flaschen. „Die drei Recyclingwerke sind in unterschiedlichen Beschaffungsmärkten integriert und ergänzen sich bei der Rohstoffbeschaffung ideal“, unterstreicht Reinhard Fromm, Inhaber der Fromm-Gruppe.

Mit der Kooperation zielen die beiden Verpackungshersteller darauf ab, die Rohstoffversorgung der eigenen Produktionsbetriebe zu sichern. „Wir bei Alpla benötigen hauptsächlich lebensmitteltaugliches, klares Regranulat. Fromm verarbeitet für die Umreifungsbänder bunte Flakes“, erklärt Georg Lässer, bei Alpla zuständig für den Bereich Recycling. „Die Zusammenarbeit unserer Recyclingbetriebe wird Menge und Qualität der Rohstoffe für die Produktion beider Seiten sichern.“

Alpla und Fromm betreiben drei Recyclingwerke

Zur Alpla-Gruppe gehören die Werke von PET Recycling Team in Wöllersdorf (Österreich) und Radomsko (Polen). Diese Recyclingbetriebe verfügen über eine Jahreskapazität von insgesamt etwa 45.000 Tonnen lebensmitteltaugliches rPET aus Post-Consumer-Material. Seit 2005 ist Alpla zudem Joint-Venture-Partner bei einem PET-Recyclingwerk in Mexiko.

Das zur Fromm-Gruppe gehörende Recyclingwerk befindet sich im Chemiepark in Wolfen. Seit 2004 ist das sachsen-anhaltinische PET-Recyclingunternehmen Texplast ein Tochterunternehmen der Fromm Plastics. Texplast produziert zufolge PET-Regranulat und PET-Flakes. Fromm setzt diese für die eigene Produktion von Umreifungsbändern ein, beliefert aber auch Hersteller von Getränkeflaschen, Tiefziehfolien und Fasern, wie es heißt.

Texplast baut Lagerkapazität deutlich aus

Texplast verarbeitet nach eigenen Angaben rund 54.000 Tonnen Flaschen im Jahr. Daraus würden circa 37.000 Tonnen PET-Flakes produziert. Diese würden zum großen Teil für die Herstellung von PET-Verpackungsband, PET-Folien und PET-Fasern in der Textilindustrie eingesetzt.

Ein Teil dieser PET-Flakes werde bei dem Regranulierungsprozess direkt in Wolfen eingesetzt. Bis zu 12.000 Jahrestonnen lebensmitteltaugliches Regranulat sollen pro Jahr produziert werden. Erst im Mai hat der Plastikflaschen-Recycler seine Lagerkapazität im Chemiepark in Wolfen um ein 16.000 Quadratmeter großes Grundstück erweitert. Auf dem neuen Grundstück können laut Unternehmen 4.000 Tonnen leere Flaschen gelagert werden. Damit steige die Gesamtlagerkapazität von 7,5 auf 11,5 Tonnen.


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[su_spoiler title=“Über Alpla und Fromm“]

  • Der österreichische Verpackungshersteller Alpla beschäftigt rund 19.300 Mitarbeiter an weltweit 176 Standorten in 45 Ländern.
  • Im Jahr 2017 hat das Unternehmen einen Umsatz von 3,4 Milliarden Euro erzielt.
  • Alpla produziert maßgeschneiderte Verpackungssysteme, Flaschen, Verschlüsse und Spritzgussteile. Die Anwendungsbereiche für diese Produkte erstrecken sich über die Bereiche Nahrungsmittel und Getränke, Kosmetik und Pflegeprodukte, Haushaltsreiniger, Wasch- und Putzmittel bis hin zu Motoröl und Schmiermittel.
  • Die Fromm-Gruppe ist ein weltweit tätiges Unternehmen für Systeme zur Transportgutsicherung. Fromm ist auf Umreifungsbänder, Luftkissen-Verpackungen und Stretchfolien samt zugehöriger Maschinen und Vorrichtungen spezialisiert.
  • Die Gruppe ist mit rund 40 Gesellschaften auf sechs Kontinenten vertreten und zählt über 1.200 Mitarbeiter. Fromm verfügt über Produktionsstandorte in Italien, Deutschland, USA, Thailand, Chile und Slowakei.
  • Innerhalb der Gruppe ist Fromm Plastic mit Sitz im thüringischen Kölleda der größte Produzent von Kunststoff-Umreifungsbändern aus Polyester und von Airpad- Folie aus Polyethylen.

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© 320° | 04.07.2018

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