Hochrechnung für 2015

In Österreich wurden 2015 erneut über eine Million Tonnen Verpackungen erfasst. Offenkundig ist die Abfalltrennung bei den Österreichern fest verankert. Das zeigen die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage.

Verpackungen: Österreich hält Sammelniveau des Vorjahres


In Österreich wurden 2015 rund 1,051 Millionen Tonnen Verpackungen und Altpapier aus privaten Haushalten erfasst. Das ist das Ergebnis einer ersten Hochrechnung der Altstoff Recycling Austria AG. Damit bleibt die Sammelmenge im Vergleich zum Vorjahr auf konstant hohem Niveau (- 0,6 Prozent).

Die stärkste Fraktion stellt Altpapier dar. Im vergangenen Jahr wurden laut ARA-Zahlen 646.000 Tonnen erfasst. Das bedeutet im Vergleich zum Vorjahr einen minimalen Rückgang um 0,6 Prozent. Die Menge an Leichtverpackungen erhöhte sich um 0,8 Prozent und liegt bei 156.000 Tonnen.

ARALeicht nach unten zeigt die Menge an Metallverpackungen, sie fiel um 0,3 Prozent auf rund 29.000 Tonnen. Die Erfassungsmenge bei Glas beläuft sich auf 220.000 Tonnen.

Die seit einigen Jahren konstant hohe Erfassungsmenge zeige, dass in Österreich das Thema „Recycling“ längst angekommen ist, betont die ARA. Dennoch wäre es ein Fehler, sich auf dem Erfolg auszuruhen. „Unser Ziel muss es sein, eine funktionierende Kreislaufwirtschaft zu etablieren“, so ARA Vorstandssprecher Christoph Scharff. „Wir gehören mit der heurigen Sammelmenge weiterhin zur Recycling-Spitze in Europa. Wir müssen aber unseren Horizont über den einfachen Siedlungsabfall, den Hausmüll hinaus erweitern: Die Rohstoffe, die in Gebrauchsgütern, Gebäuden und Infrastruktur stecken, stellen ein enormes Potenzial dar.“ Tatsächlich fänden sich hundertmal mehr Rohstoffe in den in Gebrauch stehenden Gütern als im Abfall.

Hohe Zustimmung zur Mülltrennung

Offenkundig ist die Abfalltrennung bei den Österreichern stark akzeptiert. Eine repräsentative IMAS-Studie im Auftrag der ARA aus dem Dezember 2015 zeigt, dass die Idee der Mülltrennung 95 Prozent der befragten Österreicherinnen und Österreicher gut oder sehr gut finden. Immer weniger Menschen empfinden demnach die getrennte Sammlung als zusätzlichen Zeitaufwand (28 Prozent).

Laut ARA liegt das unter anderem am gut etablierten heimischen System der Verpackungssammlung, mit dem 92 Prozent der Befragten zufrieden oder sehr zufrieden sind. 76 Prozent der Befragten würden die getrennte Entsorgung als selbstverständliche Notwendigkeit sehen.

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