Mineralische Abfälle

Die Zahl illegaler Deponien ist im Land Brandenburg besonders hoch. Nun hat sich die Zahl nochmals erhöht. Entdeckt wurden Bau- und Abbruchabfälle – unter anderem im Tontagebau.

Weitere illegale Deponien in Brandenburg entdeckt


Neben den bekannten fast 150 illegalen Deponien wurden in Brandenburg nun sechs weitere Ablagerungsstätten entdeckt. Das geht aus einer Antwort des Umweltministeriums auf einer Anfrage der Grünen-Fraktion im Landtag hervor. Dabei handelt es sich um Beton sowie Bau- und Abbruchabfälle, die ohne Genehmigungen abgelagert worden sind. Im Detail führt das Ministerium in seiner Antwort vier Entsorger und zwei Tontagebau-Betreiber auf:

Firma J. Wacht in Lönnewitz im Landkreis Elbe-Elster:

  • Ablagerung von 8.500 Tonnen Bauschutt und Boden.
  • Beseitigungsverfügung in Vorbereitung.
  • Anlagenbetreiber hat laut Landesregierung signalisiert, seine Tätigkeiten zu legalisieren.

Firma Streubel Tiefbau in Herzberg im Landkreis Elbe-Elster:

  • Ablagerung von circa 370 Tonnen Beton und Boden
  • Betreiber hat sich der Landesregierung zufolge verpflichtet, den Abfall bis August 2018 komplett zu beräumen.

Firma Stubbenfräser in Fredersdorf-Vogelsdorf im Landkreis Märkisch-Oderland:

  • Ablagerung von circa 1.200 Tonnen gemischte Bau- und Abbruchabfälle, Bauschutt sowie Boden.
  • Die Landesregierung hat eine Stilllegungs- und Beseitigungsverfügung gegen den Betreiber erlassen. Außerdem wurden Zwangsgelder im Rahmen des Widerspruchsverfahrens angedroht, wenn die vollständige Beräumung nicht bis zum 4. Juli erfolgt.

Sandtagebau Schönewalde im Landkreis Elbe-Elster-Kreis:

  • Nicht zulässige Verbringung von Baumischabfällen und Kunststoffmaterialien (500 Kubikmeter) – inzwischen entsorgt.
  • Bauschutt/Bodenmaterialien können der Landesregierung zufolge verbleiben und werden 2018 vom Unternehmer abgedeckt.
  • Das Grundwassermonitoring wurde erweitert, wie die Landesregierung schreibt.

Tontagebau Plessa und Tontagebau Herzfelde-Lehngutsbruch:

  • Laut Landesregierung besteht der Verdacht auf illegale Abfallablagerungen. Derzeit würden Untersuchungen durchgeführt, um die Gefährdung abzuschätzen.

„Die neuen Informationen zeigen, dass das Problem des Landes mit illegalen Müllkippen größer ist als vom Umweltministerium bislang eingeräumt“, sagte der Grünen-Landtagsabgeordnete Benjamin Raschke. Er forderte die Landesregierung auf, ausreichend Mittel für die Untersuchung und Räumung dieser Abfalllager bereitzustellen.

Wie es im Antwort-Papier heißt, hat das Land im vergangenen Jahr 4,23 Millionen Euro für Untersuchungen, Sicherungs- und Sanierungsmaßnahmen von illegalen Abfalllagern zur Verfügung gestellt. In diesem Jahr sind es mit insgesamt 4,7 Millionen Euro nur geringfügig mehr.


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[su_spoiler title=“Illegale Ablagerungen in Brandenburg“]

  • Der Landesregierung sind 149 illegale Abfallansammlungen in Brandenburg bekannt.
  • Für 65 davon ist das Landesamt für Umwelt zuständig, für 21 das Landesbergamt und für 63 die Landkreise.
  • Von den 65 Abfallansammlungen im Zuständigkeitsbereich des Landesamts für Umwelt wurden bis Ende August vergangenen Jahres 13 beräumt und 15 teilweise beräumt.
  • Von den 21 Abfallansammlungen in Zuständigkeit des Landesbergamts waren zwei saniert.
  • Zu den illegalen Abfallansammlungen, für die die Landkreise verantwortlich sind, macht die Landesregierung keine weiteren Angaben.

Eine Karte mit allen illegalen Standorten finden Sie unter: http://muellparadies.de/

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© 320°/bs | 09.07.2018

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