Marktbericht

Für die Kupferschrottpreise hat die Aufwärtsbewegung in dieser Woche ein Ende gefunden. Aber auch die anderen NE-Metallschrottpreise treten weitgehend auf der Stelle. Zum Teil sind auch leichte Preisrückgänge zu verzeichnen. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Wenig Bewegung bei Metallschrottpreisen


Nach den Preissteigerungen der Vorwochen hat Kupferschrott nun eine Pause eingelegt. Die Preise aller Sorten blieben fast unverändert, wie aus der aktuellen Preiserhebung des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) hervorgeht. Ähnlich verlief die Preisentwicklung für die übrigen Metallschrottsorten. Zum Teil sind auch leichte Preisrückgänge zu verzeichnen.

  • Die Erlöspreise für Blanken Kupferdrahtschrott (Kabul) bewegen sich wie in der Vorwoche im Bereich von 5.200 bis 5.350 Euro pro Tonne. Schwerkupferschrott (Keule) erzielte am Stichtag 10. Oktober zwischen 4.770 und 4.850 Euro je Tonne. Das bedeutet am unteren Ende ein Minus von 30 Euro.
  • Etwas nach unten zeigen auch die Preise für Aluminiumschrott. Drahtschrott aus Reinaluminium und Aluminiumprofilschrott gaben jeweils um 20 Euro je Tonne nach.
  • Schlechter lief es auch für Weichbleischrott. Dessen Preis lag am 10. Oktober zwischen 1.500 und 1.620 Euro. Das entspricht einem durchschnittlichen Minus von 50 Euro je Tonne.
  • Der Altzinkschrottpreis hingegen legte am oberen Ende um 10 Euro zu und gab am unteren Ende ebenfalls um 10 Euro nach. Um 10 Euro schwanken auch die Preise für die Nickelschrottpreisen V2A und V4A.

ne-metallschrottpreise

Entwicklung der Metallpreise an der LME:

Die Metallnotierungen an der Londoner Metallbörse (LME) entwickelten sich abermals durchwachsen. Während die Preise für Kupfer, Nickel, Zinn und Zink zulegten, ging der Aluminium- und der Bleipreis zurück:

  • Der Dreimonatspreis für Kupfer ist im Vergleich zur Vorwoche um 95 US-Dollar gestiegen (Stand: 10. Oktober). Das entspricht einer Steigerung um 1,5 Prozent.
  • Zugelegt hat auch der Nickelpreis, dessen Dreimonatspreis aktuell bei 12.890 US-Dollar pro Tonne (+ 3,4 Prozent). Zink verbesserte sich um 1,8 Prozent auf 2.667 US-Dollar je Tonne.
  • Der Dreimonatspreis für Aluminium hingegen fiel um 5,6 Prozent. Auch der Zinkpreis gab nach (- 2,7 Prozent).

metallpreise

Die aktuellen Konjunkturbedingungen:

Dass die Konjunktur in Deutschland an Fahrt verlieren wird, scheint inzwischen ausgemachte Sache. Nun rechnet auch die Bundesregierung mit einem schwächen Wirtschaftswachstum. Sie erwartet für das laufende Jahr ein Wachstum von 1,8 Prozent. Im Frühjahr hatte die Regierung noch ein Plus des Bruttoinlandprodukts (BIP) von 2,3 Prozent prognostiziert. Mit ihrer Einschätzung ist die Bundesregierung etwas optimistischer als führende Wirtschaftsforschungsinstitute, die für 2018 ein Wachstum von 1,7 Prozent erwarten.

Und auch die deutsche Exportwirtschaft stellt sich auf mehr Gegenwind ein. „Angesichts der vielen Unsicherheiten, insbesondere ausgelöst durch die direkten und indirekten Folgen der Handelsstreitigkeiten, blicken wir mit Vorsicht in Richtung Jahresende“, erklärte der Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Holger Bingmann, am Dienstag (9. Oktober).

„Es ist sicher zu früh, Alarm zu schlagen, doch die Anzeichen mehren sich, dass die Unternehmen sich auf ein schwächeres Exportwachstum einstellen müssen“, führte Bingmann aus. Eine Lösung im Handelsstreit zwischen den für Deutschland wichtigen Handelspartnern USA und China scheine ebenso wenig in Sicht wie ein Verhandlungsergebnis in Sachen britischer EU-Austritt (Brexit).

Am Dienstag hatte zudem der Internationalen Währungsfonds (IWF) seine Prognose für das globale Wachstum gesenkt. Der IWF nahm die Wachstumsprognose für Deutschland um 0,6 Punkte auf 1,9 Prozent für 2018 zurück, auch 2019 soll es nicht steiler bergauf gehen.

Das weltweite Wachstum hingegen werde mit 3,7 Prozent im laufenden und dem kommenden Jahr auf vergleichsweise hohem Niveau weitergehen, glaubt der IWF. Gleichwohl werde das Wachstum, nicht mehr wie eigentlich erwartet an Tempo zulegen.

 

© 320°/dpa | 11.10.2018

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