Analyse für 2013

Weil die Preise im Keller waren, wurde im vergangenen Jahr soviel Gold gekauft wie noch nie. Der Schrottverbrauch hingegen ging extrem zurück.

Weniger Goldschrott


Im vergangenen Jahr wurden weltweit 4.957 Tonnen Gold gekauft. Das sind 15 Prozent mehr als im Jahr 2012 und soviel wie noch nie. Der mit Abstand größte Verbrauch resultierte mit 2.361 Tonnen aus der Schmuckindustrie, geht aus der Studie „Gold Survey 2014“ von Thomson Reuter hervor. Weitere 1.778 Tonnen wurden im Investmentbereich nachgefragt. Für die industrielle Fertigung wurden etwa 409 Tonnen benötigt.

Demgegenüber ist die Goldproduktion um 201 Tonnen auf 4.254 Tonnen zurückgegangen. Aus den Minen kamen 3.022 Tonnen, was einem Zuwachs von 8 Prozent entspricht. Die größten Goldproduzenten sind nach wie vor China, Australien, Russland, die USA und Peru. In Europa wurden aus Minen 307 Tonnen Gold gewonnen. Davon entfiel mit 248,8 Tonnen der Großteil auf Russland.

Deutlich zurückgegangen ist laut Studie der Schrottverbrauch. Im vergangenen Jahr wurden 22 Prozent weniger eingesetzt als im Vorjahr. In absoluter Menge wurden 1.280 Tonnen Goldschrott verarbeitet – so wenig wie das letzte Mal vor sechs Jahren.

Die Schrottversorgung ging in Europa um 29 Prozent zurück. Sie lang damit bei etwa 346 Tonnen. Derart niedrig war die Menge zuletzt im Jahr 2007. Der Studie zufolge sank besonders die Schrottausbeute aus Elektro- und Elektronikgeräten. Das habe vor allem daran gelegen, dass deutlich mehr Teile aus kaputten Geräten inzwischen wiederverwendet werden und dass eine große Anzahl an E-Schrott in Entwicklungsländer verschifft wurde.

Die größten Mengen an Goldschrott kommen mit 85,5 Tonnen aus Italien, gefolgt von der Türkei (56,3 Tonnen) und Großbritannien (31,1 Tonnen). In Deutschland sank das Schrottaufkommen mit 31,1 Tonnen weniger stark als im Rest Europas. Hier berichten die Experten von einem Rückgang von „nur“ 23 Prozent. Auch aus dem Privatgebrauch wurde wenig Gold abgegeben. Die Autoren der Studie glauben, dass die meisten Verbraucher ihren Goldschmuck bereits vor Jahren – als für Gold noch Rekordpreise erzielt wurden – verkauft haben.

Den Grund für den generellen Rückgang in 2013 sehen die Analysten einmal mehr in dem stark gefallenen Preis für Gold. Im Schnitt lag der Preis 15 Prozent tiefer als im Vorjahr.

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