Recycelbare Kollektion

Ein Team aus Modedesignern und Technikern hat eine Modekollektion entwickelt, die sich nach Ablauf ihrer Nutzungsdauer für Verpackungen, Etiketten oder Ladeneinrichtungen wiederverwenden lässt. Dazu werden die Kleider mithilfe chemischer Verfahren in ihre Bestandteile aufgelöst.

Wenn sich Kleider in ihre Bestandteile auflösen lassen


Ein Team der Fashion-Tech-Agentur BRIA und der Modemarke SABINNA hat eine Kollektion entworfen, die komplett wiederverwertbar ist. Die Kleidungsstücke könnten somit am Ende der Nutzungsdauer in ihre Bestandteile aufgelöst und zu neuen Materialien verarbeitet werden. Die gewonnenen Materialien sind den Angaben zufolge zu 100 Prozent biologisch abbaubar und könnten für Bekleidungsverpackungen, Etiketten oder Ladeneinrichtungen wiederverwendet werden.

„ Wir haben eine Capsule-Kollektion mit Kleidungsstücken entworfen, die fast jeder besitzt und im Alltag trägt, wie Bomberjacken, Jeans oder Hemden. Dabei war es uns wirklich wichtig, keine Kompromisse bei Designentscheidungen einzugehen, aber dennoch ein Produkt herzustellen, das nachhaltig, biologisch abbaubar und recycelbar ist“, so Projektpartnerin Sabinna Rachimova, Gründerin des Modelabels SABINNA, in einem Video.

Chemische Verfahren wandeln Materialien um

Die Kleidungsstücke werden aus 100 Prozent Baumwolle oder Viskose hergestellt. Am Ende der Nutzungsdauer kommt eine Technik zum Einsatz, die auf einfacher organischer Chemie basiert. Unter Verwendung ungiftiger chemischer Verfahren werden die Kleidungsstücke in Zellulosefasern aufgelöst und zu neuen Materialien aus 100 Prozent Zellulose umgewandelt. Die so hergestellten vollständig recycelbaren sowie biologisch abbaubaren Materialien werden später zu flexiblen Platten vergleichbar mit Seidenpapier, Papier, Pappe, Plastik oder sogar Holz gepresst.

Diese Verfahren benötigen nach Angaben der Entwickler nur minimale bis gar keine Chemikalien, wodurch die Auswirkungen auf die Umwelt weiter reduziert werden. Zudem werde beim chemischen Recycling deutlich weniger Wasser verbraucht als beim mechanischen Recycling. Wie die Entwickler erklären, könnte auch Baumwoll- und Viskosekleidung von Mülldeponien zurückgewonnen und zu sauberen und biologisch abbaubaren Materialien verarbeitet werden.


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© 320° | 23.07.2018

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