Ergebnis aus Pilotprojekt

In Paderborn wurde die Wertstofftonne getestet. Die Ausbeute ist besser als mit dem gelben Sack. Nun wird geprüft, ob die Tonne in der gesamten Stadt eingeführt wird.

Wertstofftonne in Paderborn lohnt sich


Das Ergebnis kann sich sehen lasen: Mit Hilfe der Wertstofftonne wurden in einem Testgebiet von Paderborn 3 bis 4 Kilogramm mehr Wertstoffe eingesammelt als mit dem gelben Sack. Bislang lag das Aufkommen aus dem gelben Sack bei 23 Kilogramm pro Einwohner und Jahr, erklärte Dietmar Regener, Vizechef des kommunalen Abfallwirtschaftsbetriebs, gegenüber 320°. Mit der Wertstofftonne habe man 26 bis 27 Kilogramm erreicht.

In Paderborn gibt es laut einer Studie ein unausgeschöpftes Potenzial von 6 bis 7 Kilogramm Wertstoffen zusätzlich. Somit wurde die Hälfte dessen erreicht, was theoretisch an zusätzlichen Wertstoffen zurückgewonnen werden kann. Erfasst wurden neben den Stoffen im gelben Sack auch Metalle und Kunststoffe.

Die Tonne wurde an 3.000 Haushalte ausgegeben. Widerspruch gab es keinen, nur ein einziger Bürger habe das Gefäß abgelehnt, sagte Regener. Vier bis sechs gelbe Säcke würden in die 240 Liter-Tonne hineinpassen, erklärt der Vizechef, je nachdem, wie stark man presst. Der Abholrhythmus war alle vier Wochen und somit identisch zum Intervall für den gelben Sack.

Der Modellversuch läuft seit April 2013. Nun werden die letzten Ergebnisse aus den Sortierversuchen abgewartet, bevor die Stadt sich mit den Systembetreibern beraten will, welche weiteren Schritte man unternehmen möchte. Das Ziel wäre gegebenenfalls die Ausdehnung der Wertstofftonne auf das gesamte Stadtgebiet, erklärte Regener. Doch das entscheide die Stadt nicht allein.

Erste Ergebnisse auch zur „Duotonne“

Zufrieden ist Regener auch mit den Ergebnissen aus dem Pilotprojekt „Duotonne“. Dahinter verbirgt sich der Versuch der Stadt, zusätzliche Mengen an Alttextilien zu erfassen. Bislang erfolgt die Erfassung über Container, die die Stadt zusammen mit karitativen Organisationen betreibt. Rund 7 Kilogramm pro Einwohner und Jahr werden darüber gesammelt, berichtet Regener.

Das Potenzial liegt jedoch bei 12 Kilogramm. Deshalb kommt die Stadt den Bürgern mit der „Duotonne“ entgegen. Das bedeutet, dass die bestehende Papiertonne vier Mal im Jahr in eine Alttextiltonne umgewandelt wird. Dazu hat die Stadt Plastiksäcke ausgeteilt, in die Bürger ihre Altkleider werfen können. Ein Tag nach der Leerung der Papiertonne holt die Stadt die gleiche Tonne gefüllt mit Altkleidern bei den Haushalten ab.

Das Ergebnis ist eine zusätzliche Sammelmenge von 2 Kilogramm pro Einwohner und Jahr, so Regener. Die Menge sei nicht besonders hoch, führe aber dazu, dass nur noch ein ungenutztes Potenzial von drei Kilogramm für die Erfassung von Alttextilien übrig bliebe.

Wie der Vizechef betont, werde die Stadt das bestehende Bringsystem mit den karitativen Organisationen aufrechterhalten und die Dutonne gegebenenfalls flankierend einführen. Auch hier will die Stadt die noch ausstehenden Sortierergebnisse abwarten. Wenn die stadtweite Einführung der Duotonne kommt, dann voraussichtlich mit dem gleichen Intervall wie in der Pilotphase, also vier Mal im Jahr.

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