Studie zum globalen Wolframmarkt

Analysten rechnen mit einem stetigen Nachfrageanstieg bei Wolfram. Auch das Recycling soll zunehmen. Vor allem Europa und die USA könnten davon profitieren.

Wolfram auf Wachstumskurs


Auch das Ende der klassischen Glühbirne kann dem Nachfragewachstum bei Wolfram kaum etwas anhaben. Um 2,6 Prozent jährlich soll der Verbrauch bis zum Jahr 2018 steigen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des britischen Marktforschungsinstituts Roskill.

Der weitaus größte Teil von Wolfram wird 2018 in der Automobilindustrie verwendet werden. Laut Studie wird der Anteil 63 Prozent betragen. Für die kommenden Jahre sagen die Analysten ein Nachfragewachstum von jährlich 3,6 Prozent voraus.

Noch stärker fällt die Nachfragesteigerung für Elektro- und Elektronikanwendungen aus. Dort soll der Wolframverbrauch um jährlich 5,4 Prozent zunehmen. Gleichwohl macht der Verbrauch für Elektronikanwendungen laut Studie lediglich 2 Prozent des Gesamtverbrauchs aus.

Europa und USA sind Spitzenreiter beim Recycling

Der größte Verbraucher von Wolfram ist wie so oft China. Im Jahr 2013 wurden dort 48 Prozent der weltweiten Nachfrage getätigt. Bis 2018 wird der Anteil gemäß Studie auf 52 Prozent zunehmen. Auch in der Wolframproduktion liegt China deutlich vorne. Weltweit wurden im vergangenen Jahr etwa 95.000 Tonnen Wolfram hergestellt. Davon entfiel im vergangenen Jahr 80 Prozent auf die Minen in der Volksrepublik.

Zunehmend Konkurrenz bei der Herstellung von Wolfram bekommt China allerdings aus der Recyclingindustrie. Im Jahr 2018 soll Chinas Anteil an der weltweiten Herstellung dank verstärktem Recycling nur noch bei 78 Prozent liegen. Damit mache sich der Rest der Welt auch unabhängiger von Exportbeschränkungen, betonen die Autoren der Studie.

Spitzenreiter bei der Herstellung von Recyclingwolfram sind derzeit Europa und die USA. Dort wurde mit jeweils 45 Prozent im vergangenen Jahr fast die Hälfte der Nachfrage mit recyceltem Wolfram abgedeckt. In Japan betrug diese Quote lediglich 20 Prozent, in China nur 15 Prozent.

Weltweit beträgt der Einsatz von recyceltem Wolfram derzeit etwa 22 Prozent. Diese Quote soll kräftig ansteigen: Für 2018 rechnen die Autoren damit, dass mit 26 Prozent gut ein Viertel des eingesetzten Wolframs aus recyceltem Metall besteht.

Die Wolframpreise werden laut Studie hingegen in diesem und dem kommenden Jahr weiter leicht fallen. Ab 2016 rechnen die Autoren aber dank steigender Nachfrage wieder mit höheren Preisen.

© 320°/ek | 26.06.2014

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