Aufwärtstrend hält an

Die Kosteneinsparungen und Verzahnung der Geschäftsbereiche zeigen Wirkung: Die Recyclinggruppe verbucht trotz Umsatzrückgang ein höheres Ergebnis für die ersten drei Quartale.

Alba meldet besseres Ergebnis


Für die ersten drei Quartale des laufenden Geschäftsjahres weist Alba ein Ergebnis vor Steuern von 14,5 Millionen Euro aus. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres belief sich das Ergebnis noch auf 9,5 Millionen Euro. Die Ergebnissteigerung kam zustande, obwohl der Umsatz auf 1,176 Milliarden Euro (Q3 2013: 1,301 Milliadren Euro) zurückging, was ein Zeichen dafür ist, dass die eingeleiteten Maßnahmen zur Kosteneinsparung und Umstrukturierung Wirkung zeigen.

„Die Zahlen zeigen: Trotz nach wie vor schwieriger Rahmenbedingungen geht es operativ bergauf“ erklärte Axel Schweitzer, Verwaltungsratsvorsitzender der ALBA SE. „Wir haben uns in den Märkten, in denen die Alba SE und ihre Tochterunternehmen tätig sind, gut behaupten können. Die Verzahnung des Segments Stahl- und Metallrecycling mit dem Entsorgungs- und Recyclingbereich der Alba Group und die damit einhergehenden schlankeren Strukturen zeigen Wirkung, ebenso wie die Optimierung unseres Portfolios.“

Prognosen Rohstahlproduktion und MarktversorgungDas Marktumfeld in den ersten neun Monaten sei „anspruchsvoll“ gewesen, erklärt das Unternehmen. Während das Segment Dienstleistung von hoher Wettbewerbsintensität geprägt war, konnte der Schrottsektor von der leicht positiven Konjunktur der Stahlindustrie nicht profitieren. Die niedrigen Preise für Eisenerz sorgten dafür, dass sich die Produktion stärker auf die klassische Stahlerzeugung mit Eisenerz fokussierte. Dennoch lagen die gehandelten Tonnagen der Alba SE-Gruppe sowohl bei Stahlschrott als auch bei Nichteisen-Metallen leicht über den um Unternehmensverkäufe bereinigten Mengen des Vorjahresvergleichszeitraums.

Für das dritte Quartal allein verbucht Alba ein EBITDA von 10,9 Millionen Euro (3. Quartal 2013: 10,0 Millionen Euro). Das EBT belief sich auf 4,9 Millionen Euro nach 3,8 Millionen Euro im dritten Quartal 2013. Der Umsatzbeitrag der Monate Juli bis September lag mit 427,3 Millionen Euro auf dem Niveau des Vorjahres (Vergleichswert: 424,8 Millionen Euro).

Rückläufige Stahlschrottpreise

Die Elektrostahlherstellung konnte von dem leicht positiven Trend der Stahlproduktion nicht profitieren und war im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar rückläufig. Aufgrund der niedrigen Preise für Eisenerz lagen die Stahlschrottpreise unter den Preisen des Vorjahresvergleichszeitraums. So sank der durchschnittliche Lagerverkaufspreis der Leitschrottsorte 2 von 297,00 Euro pro Tonne in den ersten neun Monaten 2013 auf 275,97 Euro pro Tonne in den ersten drei Quartalen 2014.

Während der Preis für Aluminium laut Alba durchschnittlich 4,2 Prozent und der für Kupfer 8,0 Prozent unter den Vorjahresvergleichswerten notierten, lag der Durchschnittpreis für Nickel um 9,3 Prozent über dem vergleichbaren Wert von 2013.

Trotz des starken Drucks auf die Margen für Eisenschrotte und Nichteisen-Metalle erhöhte sich das EBITDA im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Als Gründe nennt Alba die schlankeren Strukturen durch die Verzahnung des Segments mit dem Entsorgungs- und Recyclingbereich der Alba Group sowie die Effekte der Portfoliooptimierung. Der Umsatz des Segments Stahl- und Metallrecycling sank preisbedingt und aufgrund der Portfoliooptimierung von 1,063 Milliarden Euro in den ersten drei Quartalen 2013 auf 938,8 Millionen Euro in den ersten neun Monaten 2014.

Weniger Gewinn mit Dienstleistungen

Der Umsatz im Segment Dienstleistung belief sich in den ersten drei Quartalen 2014 auf 238,7 Millionen Euro nach 244,9 Millionen Euro in den ersten neun Monaten 2013. Während sich die Umsätze im Transportverpackungsrecycling sowie bei den Verkaufsverpackungen auf Vorjahresniveau bewegten, seien die Umsatzrückgänge unter anderem auf einen wettbewerbsbedingten Preisdruck bei Dienstleistungen der Recycling Solutions Interseroh sowie der Interseroh Product Cycle zurückzuführen, heißt es.

Das EBITDA für den Bereich Dienstleistungen lag in den ersten neun Monaten unter dem EBITDA des Vorjahresvergleichszeitraums. Neben der hohen Wettbewerbsintensität sei dies im Wesentlichen auf geschäftsmodellbedingte periodenfremde Effekte aus dem Dualen System Interseroh zurückzuführen, die in den ersten drei Quartalen 2014 geringer ausfielen als im Vergleichszeitraum 2013.

Für das komplette Geschäftsjahr 2014 rechnet Alba analog zu den bisherigen Ergebnissen mit einem insgesamt höheren EBITDA bei gleichzeitig niedrigeren Umsätzen. Im Segment Stahl- und Metallrecycling werde das EBITDA voraussichtlich positiv ausfallen, im Bereich Dienstleistungen jedoch geringer. Grund für die schlechter laufenden Dienstleistungen sei die anhaltend hohe Wettbewerbsintensität mit weiter zunehmendem Margendruck.

Mehr zum Thema
Recycelbar und kompostierbar: Chipstüte aus Papier
Recycling von Solarmodulen: Jetzt auch für Silber
KI sortiert Kunststoffe für Lebensmittel­verpackungen
Erstes deutsches Unternehmen für Schiffsrecycling
Verpackungsmüll: Warum bayerische Kommunen weiterhin auf das Bringsystem setzen
Elektrofahrzeuge, Kreislaufwirtschaft und erneuerbare Energien: Wie weit ist Mercedes schon?
So sollen die To-go-Mehrwegangebote endlich wirken
Circular Economy: München hat die meisten Start-ups
Voestalpine will Buderus Edelstahl verkaufen
Wertstofftonne: Karlsruher hadern mit privatem Entsorger
EU-Länder unterstützen Verpackungs­verordnung