BASF-Standort

Der BASF-Standort Schwarzheide ist ein Beispiel, wie Industrieparks nach der Wende im Osten gewachsen sind. Der Chemieriese will den Standort weiter ausbauen - und prüft den Einstieg in die Batterieproduktion.

Batterieproduktion in Schwarzheide?


Die von der Braunkohle geprägte Lausitz kann auf eine mögliche Batterie-Fabrik des Chemieriesen BASF hoffen. Der Bau einer Produktionsanlage werde auch für den Standort Schwarzheide (Oberspreewald-Lausitz) geprüft, teilte der Geschäftsführer der BASF Schwarzheide GmbH, Jürgen Fuchs, am Mittwoch mit.

Schwarzheide ist nach Angaben des Chemieunternehmens einer der größten Produktionsstandorte von BASF in Europa. Am Lausitzer Standort werden unter anderem Basislacke und Kunststoffe für die Automobilindustrie, Wirkstoffe für Pflanzenschutzmittel und Schaumstoffe für Sportschuhe und Matratzen hergestellt. Bei der BASF Schwarzheide GmbH arbeiten rund 2.000 Mitarbeiter.

Der Chemiekonzern hatte in der Vergangenheit bereits angekündigt, an dem Standort in Südbrandenburg langfristig einen dreistelligen Millionenbetrag investieren. Damit soll unter anderem das standorteigene Kraftwerk modernisiert werden. Dann könnte nicht nur erneuerbarer Strom in der Produktion mit eingesetzt werden, es sei auch möglich, den Strom ins Netz mit einzuspeisen, wie BASF mitteilte.

Produktion von Lithium-Ionen in Sachsen

Erst im Februar war ein weiteres Projekt für eine Batterieproduktion bekannt geworden: Die beiden Unternehmen Jungheinrich AG und Triathlon Holding GmbH werden künftig in Form eines Joint Venture zusammenarbeiten und am Standort Glauchau im sächsischen Landkreis Zwickau die Produktion und Wiederaufarbeitung von Lithium-Ionen-Batteriesystemen aufbauen. Das neue Unternehmen wird unter dem Namen „JT Energy Systems GmbH“ tätig werden.

Die Firma Jungheinrich, ein weltweit führender Anbieter von Intralogistik-Dienstleistungen, wird an dem Joint Venture einen Anteil von 70 Prozent halten. Die übrigen 30 Prozent liegen in den Händen von Triathlon, einem Hersteller von Blei-Säure-Batterien und Lithium-Ionen-Batterien. Triathlon produziert Batterien in erster Linie für industrielle Anwendungen in elektrisch betriebenen Flurförderzeugen, Elektrohubwagen, mobilen Hubarbeitsbühnen und Reinigungsmaschinen.

Der operative Start des Joint Venture ist für August 2019 geplant. Die Gründung steht allerdings noch unter Vorbehalt der Freigabe des Vorhabens durch die zuständigen Wettbewerbsbehörden. Das neue Unternehmen will in den kommenden Jahren rund 100 neue Arbeitsplätze am Standort schaffen.

 

 

© 320°/dpa | 13.03.2019

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