Zahlen für 2014

Im vergangenen Jahr ist der Zementverbrauch leicht gestiegen. Auch der Anteil an Ersatzbrennstoffen für die Zementproduktion hat sich erhöht. Für 2015 jedoch ist die Zementindustrie skeptisch.

Zementindustrie setzt mehr Ersatzbrennstoffe ein


Alternative Brennstoffe stehen in der Zementindustrie weiterhin hoch im Kurs. Ihr Anteil am gesamten Brennstoffenergieeinsatz der deutschen Zementindustrie ist im vergangenen Jahr leicht gestiegen. Insgesamt wurden 63,4 Prozent der Brennstoffenergie unter anderem aus Altreifen, Altöl, Tiermehl oder Kunststoffabfällen gedeckt. Im Jahr 2013 betrug der Anteil noch 62,6 Prozent. Wie aus dem aktuellen Jahresbericht „Zementindustrie im Überblick 2015“ des Vereins Deutscher Zementwerke (VDZ) hervorgeht, machen Stein- und Braunkohle als bisher wichtigste fossile Brennstoffe nur noch knapp 31 Prozent des Brennstoffenergieeinsatzes aus.

deutsche-zementindustrie-produktion-bis-2014Die Nachfrage und die Produktion von Zement haben im vergangenen Jahr ebenfalls zugenommen. Der Zementverbrauch in Deutschland lag nach Angaben des VDZ bei etwa 27,1 Millionen Tonnen – ein leichter Zuwachs um circa 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Inlandsnachfrage für Zement wird hauptsächlich durch einheimische Unternehmen gedeckt. Insgesamt setzten sie 2014 etwa 25,9 Millionen Tonnen hierzulande ab. Zusätzlich wurden knapp 1,3 Mio. Tonnen Zement aus dem Ausland bezogen – eine Importquote von 4,7 Prozent.

Demgegenüber gingen die Zement- und Klinkerexporte deutscher Hersteller zurück. Mit 6,2 Millionen Tonnen lagen die Ausfuhren circa 5 Prozent unter dem Vorjahreswert. Das entspricht einer Exportquote von 19,3 Prozent. Zum Vergleich: 2013 lag die Exportquote bei 20,5 Prozent. Wie in den Vorjahren auch gingen mehr als 80 Prozent der Ausfuhren in EU-Mitgliedsstaaten. Die größte Menge, knapp zwei Millionen Tonnen Zement und Klinker, ging in die Niederlande.

VDZ hofft mittelfristig auf Impulse

In diesem Jahr könnte es nicht ganz so gut für die Zementhersteller laufen. Für 2015 rechnet der VDZ mit einer teils rückläufigen Nachfrage. Grund seien rückläufige Baugenehmigungen und Auftragseingänge für das Bauhauptgewerbe aus dem Segment Nicht-Wohnbau, insbesondere für den zementintensiven Bau von industriellen Betriebsgebäuden.

Mittelfristig hofft die Interessenvertretung aber wieder auf positive Impulse. Die sollen einerseits aus dem Tiefbau kommen. In den vergangenen Jahren sind laut VDZ die Auftragsbestände im Segment Wohnungs- und Wirtschaftstiefbau insgesamt gestiegen. Andererseits verzeichne der Wohnungsbau derzeit Zuwächse. Treiber hierbei sind laut VDZ das nach wie vor niedrige Zinsniveau, ein stabiler Arbeitsmarkt und die steigende Zuwanderung nach Deutschland. Insgesamt wird geschätzt, dass in diesem Jahr etwa 262.000 Wohnungen fertiggestellt werden.

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