Elektroantrieb

Für die Elektrifizierung des Schwerlastverkehrs fehlt es vielerorts an Ladestationen. Die Lkw-Hersteller Daimler, Traton und Volvo bauen nun selbst um ein öffentliches Hochleistungs-Ladenetz auf. Die Ladestationen sollen europaweit in der Nähe von Autobahnen entstehen.

Lkw-Hersteller gründen Joint Venture für europäisches Ladenetz


Drei der größten Nutzfahrzeughersteller in Europa geht der Aufbau einer Lade-Infrastruktur offenbar nicht schnell genug. Sie haben daher ein Joint Venture gegründet, um ein öffentliches Hochleistungs-Ladenetz für batterieelektrische schwere Fernverkehrs-Lkw und Reisebusse aufzubauen. Auch als Betreiber möchte das neue Unternehmen auftreten.

Partner des Joint-Ventures sind Daimler Truck, die Traton Group und die Volvo Group. An dem neuen Unternehmen werden sie zu gleichen Teilen beteiligt sein. Nach Abschluss aller behördlichen Genehmigungen soll der Betrieb im kommenden Jahr beginnen. Die drei Unternehmen wollen hierfür zusammen 500 Millionen Euro investieren – das sei die bisher größte Investition in die Ladeinfrastruktur für schwere Lkw in Europa, erklären die Unternehmen. Das geplante Joint Venture soll eigenständig operieren und seinen Sitz in Amsterdam haben.

Die Partner planen, innerhalb von fünf Jahren ab Gründung des Joint Ventures mindestens 1.700 Hochleistungs-Ladepunkte für Ökostrom zu bauen und zu betreiben. Erreichtet werden sollen die Stationen in der Nähe von Autobahnen sowie an Logistik-Hubs und an Abladestellen. Zusätzliche Partner sowie öffentliche Fördermittel sollen dazu beitragen, die Zahl der Ladepunkte im Weiteren deutlich zu erhöhen.

Das Ladenetz der drei Parteien soll Flottenbetreibern in Europa markenunabhängig zur Verfügung stehen. Die Betreiber von Flotten mit batterieelektrischen Fahrzeugen könnten dann entweder die in Europa gesetzlich vorgegebene 45-minütige Fahrerruhezeit zum Laden nutzen oder auch die Fahrzeuge über Nacht laden.

320°/ek

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