Rheinland-Pfalz prüft Kapazitäten

Für Rheinland-Pfalz wird eine neue Deponiestudie erstellt. Die Untersuchung soll als Wegweiser für neue Deponieplanungen dienen. Darüber hinaus sollen auch andere Entsorgungswege für mineralische Massenabfälle bewertet werden.

Neue Deponiestudie für Rheinland-Pfalz


Für das Bundesland Rheinland-Pfalz soll eine neue Deponiestudie erstellt werden. Die Studie wird voraussichtlich Ende November in Auftrag gegeben werden, wie Nicole Bartenschlager beim Deponie- und Altlastenseminar in Karlsruhe erklärte. Die neue Untersuchung soll als Wegweiser für neue Planungen dienen und andere Entsorgungswege für mineralische Massenabfälle bewerten.

Aktuell werden in Rheinland-Pfalz 12 DK II-Deponien, zwei DK I-Deponien sowie 26 DK O-Deponien betrieben. Davon würden einige Deponieabschnitte derzeit ausgebaut, erläuterte Bartenschlager. Somit könnten in Kürze 7,3 Millionen Kubikmeter zusätzliche DK II-Verfüllvolumina und 13,7 Millionen Kubikmeter zusätzliche DK-I-Kapazitäten zur Verfügung stehen. Gut die Hälfte der DK-I-Deponiemenge wird durch das „Deponie-auf-Deponie“-Prinzip in Kapiteltal gewonnen, die wie die beiden anderen bestehenden DK-I-Deponien im Süden des Landes liegt.

Wo jedoch die DK I-Abfälle aus der nördlichen Region derzeit entsorgt werden, sei unklar, erklärte Bartenschlager. Eine Vermutung sei der Transport des anfallenden Materials in andere Bundesländer. In der Zukunft könnten die Transportwege jedoch kürzer ausfallen, denn für den Nordteil des Landes sind seit längerem zwei DK-I-Deponien geplant. Die beiden geplanten Deponien sind aber bislang weder genehmigt noch im Abfallwirtschaftskonzept des Landes angeführt. Auch im Mainzer Raum steht der Genehmigungsantrag für eine geplante DK II-Deponie mit DK I-Deponieabschnitt noch aus.

Vergleichsweise hohes Ausbaupotenzial für DK II-Deponien

Insgesamt beträgt das Ausbaupotenzial für DK II-Kapazitäten rund 10 Millionen Kubikmetern, rechnete Bartenschlager vor. Bei  DK I-Deponien liege das absehbare Potenzial mit knapp einer Million Kubikmeter deutlich niedriger. Ob das Potenzial auch tatsächlich ausgeschöpft wird, ist fraglich. Denn inzwischen werde ein Teil der Flächen bereits anderweitig genutzt. Andererseits seien auch Erweiterungen möglich, die von den betroffenen Deponiebetreibern bislang noch nicht weiter in Betracht gezogen wurden.

Die bislang überschlägig ermittelten Zahlen seien mit Unsicherheiten behaftet, betonte Bartenschlager. So seien Deponien in der Stilllegungsphase und ihre „teilweise immensen Bedürfnisse an Proflierungsmaterial, meist DK I-Material“ nicht in die Betrachtung miteinbezogen wurden. Auch die anhaltende Unsicherheit, ob, wann und welche Verschärfungen die geplante Novelle der Mantelverordnung an eine schadlose Verwertung mit sich bringen wird, führe zu Unklarheit.

Von der neuen Studie, für die umfangreiche Fragebögen an die Betreiber versendet werden, erhoffen sich die Beteiligten fundiertere Erkenntnisse. Die Vergabe werde in einigen Tagen auf die Vergabeplattform Rheinland-Pfalz eingestellt. Die Ergebnisse der Studie sollen voraussichtlich bis Mitte März 2016 vorliegen.

 

320°/db
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