Wochenrückblick
Die Diskussion um einen funktionsfähigen Vollzug hält an, das neue Verpackungsgesetz wirft Fragen auf und die Altpapierpreise zeigen wieder in die richtige Richtung. Außerdem: Der Ruf nach einer Novelle der Altholzverordnung wird lauter. Auch sonst gab es in dieser Woche etliche interessante Themen. Wir blicken zurück: Das war die Woche.
Das war die Woche
Die Marktanpassungsprozesse, die Professor Uwe Görisch im Interview mit 320° vorhersagt, erinnern ein wenig an den so genannten Kobra-Effekt. Damals wollte ein Gouverneur in Britisch-Indien die Kobraplage in den Griff bekommen, indem er eine Prämie auf jede tote Kobra auslobte. Das Konzept ging zunächst auf, immer mehr tote Schlangen wurden abgeliefert. Doch dann ging die Bevölkerung dazu über, Kobras zu züchten und sie zu töten, um weiterhin von der Prämie zu profitieren. Als das Kopfgeld nach einem gewissen Zeitraum wieder aufgehoben wurde, ließen die Züchter die Tiere frei, da sie keine Verwendung mehr für sie hatten. Die Folge der (indirekten) staatlichen Förderung war, dass es schließlich mehr Kobras gab als vor Einführung der Prämie.
Es ist nicht auszuschließen, dass die neue Gewerbeabfall-Verordnung einen ähnlichen Mechanismus in Gang setzen wird. So könnte die Getrennthaltungspflicht für gewerbliche Siedlungsabfälle und Bau- und Abbruchabfälle unterlaufen werden, weil als Folge der novellierten Verordnung neue Sortieranlagen mit einem immensen Materialhunger auf den Markt treten werden. Solche Anlagen müssen ausgelastet werden und die Erfahrung zeigt, dass die Anlagenbetreiber die Auslastung notfalls über den Preis steuern werden. Gegebenenfalls wird es also Angebote für Gemische geben, die kostengünstiger sind als die Entsorgung getrennt gehaltener Wertstoffe. Die indirekte Folge der neuen Gewerbeabfallverordnung könnte also sein, dass es nicht mehr, sondern weniger Getrennthaltung geben wird, meint Görisch. Dagegen hilft eigentlich nur der Vollzug, sprich die Kontrolle der gesetzlich vorgeschriebenen Getrennthaltungspflichten beim Abfallerzeuger. Doch genau daran zweifelt er. Es zeigt sich erneut: Ohne Vollzug ist jede Verordnung sinnlos. Mehr zum Thema




Sommerzeit ist Urlaubszeit. Das klingt unbeschwert und leicht und mit der richtigen Kleidung kann das Büro auch an heißen Tagen erträglich sein. Doch welche Sommerkleidung ist bürotauglich, welche nicht? Das haben sich auch die Meinungsforscher von Yougov gefragt und die Frage an über 1.000 Deutsche weitergereicht. Das Ergebnis: Über 80 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass bauchfreie und transparente Kleidung gar nicht geht. Auch hautenge Kleidung halten fast zwei Drittel (64 Prozent) für ein No-Go. Aber auch bei kurzer Hose oder Sandalen bei Männern geben sich über 50 Prozent zugeknöpft. Und selbst Röcke, die über dem Knie enden, halten noch 28 Prozent der Befragten für inakzeptabel.
Was folgt daraus? Gehen Sie im Sommer einfach so lange wie möglich in Urlaub, wenn Sie den Dresscode nicht mitmachen wollen. Aber seien Sie schon mal vorgewarnt: Nach Erkenntnissen der Zeitarbeitsfirma Randstad müssen 30 Prozent der Beschäftigten in Deutschland auch in den Ferien für ihren Chef erreichbar sein. Und fast 59 Prozent führen in dieser Zeit berufliche Telefonate oder verschicken Mails. Keine Frage: Die Vernetzung schreitet voran, auch bezüglich der Grenzen von Beruf und Privatem.
Und sonst? Sonst gab es natürlich noch viele andere Themen in dieser Woche. Wir haben alle Artikel und Themen nochmals für Sie in einer Übersicht zusammengestellt. Die Artikel-Übersicht finden Sie hier. Viel Spaß beim Lesen!
Ich wünsche Ihnen ein erholsames Wochenende!
Ihr
Stephan Krafzik
Chefredakteur

