Bio- und Grünabfälle

Der Entsorgerverband ASA hat Eckpunkte seiner Bio- und Grünabfallabfallstrategie 2030 verabschiedet. Der Verband geht davon aus, dass jährlich 5 bis 6 Millionen Tonnen Kompost zusätzlich benötigt werden könnten. Die Biotonnensammlung müsse intensiviert werden.

ASA plant Ausfallverbund für Bioabfall­behandlungsanlagen


Das Potenzial für die Verwertung von Bio- und Grüngutabfällen ist groß, ist der Entsorgerverband ASA überzeugt. Vor allem, wenn das 30-Prozent-Ziel für den Ökolandbau erreicht und gleichzeitig Torf in Erden und Substraten ersetzt werden soll. Denn dann würden jährlich zwischen 5 und 6 Millionen Tonnen Kompost zusätzlich benötigt.

Im vergangenen Jahr wurden laut ASA rund 4,3 Millionen Tonnen gütegesicherter Kompost aus der Verarbeitung von rund 11 Millionen Tonnen Bio- und Grünabfällen erzeugt. Zusammen mit den gegebenenfalls zusätzlich benötigten 5 bis 6 Millionen Tonnen könnten so perspektivisch 10 Millionen Tonnen Kompost pro Jahr erzeugt werden, rechnet die ASA vor. Damit könnten jährlich 2,5 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente eingespart werden.

Das Erfassungspotenzial für Bio- und Grüngut liegt nach Angaben des Verbands bei über 20 Millionen Tonnen pro Jahr. Die Biotonnensammlung müsse daher bis 2030 so intensiviert werden, dass sie flächendeckend umgesetzt wird und im Restabfall maximal 20 Prozent natives organisches Material pro Einwohner und Jahr verbleiben. Hierzu seien Fragen der Eigenkompostierung und Leerungsrhythmus „neu zu bewerten“, erklärt der Verband.

100 kg pro Einwohner und Jahr

Die ASA fordert zudem, den Anteil der Bioabfälle in der vorgeschalteten Vergärung sowie die Kaskadennutzung kontinuierlich auszubauen. „Für die Mehrkosten der gesteigerten Erfassung und Verwertung von Bio- und Grüngut ist eine Finanzierung (z. B. Investitionshilfen) sicherzustellen.“

Außerdem sollten die illegale Grüngutentsorgung und Verfeuerung konsequent unterbunden werden. „Die Grünguterfassung ist bis 2030 so zu intensivieren, dass i. d. R. 100 kg pro Einwohner und Jahr erfasst werden können“, fordert der Verband.

„Darüber hinaus sollen die ASA-Mitglieder einen adäquaten Ansprechpartner an ihrer Seite wissen, der Hand in Hand mit der Bioabfallbranche entscheidende Eckpfeiler setzt und langfristig die in der Strategie verfassten Ziele bis 2030 umsetzt und die Anlagenbetreiber bei neuen Zielsetzungen unterstützt.“

Dazu werde die ASA einen Ausfallverbund für Bioabfallbehandlungsanlagen auf den Weg bringen, kündigt der Verband an. „In diesem Ausfallverbund können sich Mitglieder freiwillig zusammenschließen und gegenseitig unterstützen und die Entsorgungssicherheit auch in diesem Bereich gewährleisten.“


Link zum Strategiepapier:

320°/re

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