Projektgesellschaft

Biomethan kommt künftig von der Alb: Vier Partner gründen eine Projektgesellschaft für eine Biogasaufbereitungsanlage. Baubeginn soll 2025 sein.

Baden-Württembergische Energieunternehmen planen Biomethan-Anlage


Meßstetten ist eine Kleinstadt im Zollernalbkreis in Baden-Württemberg. Dort, wo die Alb angeblich am höchsten ist, soll bald eine neue Biomethananlage entstehen. Die Energieunternehmen MVV und FairEnergie sowie die Stadtwerke Tübingen und Balingen haben dazu eine Absichtserklärung zur Gründung einer Projektgesellschaft unterzeichnet.

Erklärtes Ziel ist der Bau, die Finanzierung und der Betrieb einer Biogasaufbereitungsanlage in Meßstetten. Biomethan, das aus Bioabfällen gewonnen wird, ist ein vollwertiger und klimaneutraler Ersatz für fossiles Erdgas. Es kann in bestehende Erdgasnetze eingespeist, zur dezentralen Strom- und Wärmeerzeugung genutzt oder als Kraftstoff verwendet werden. Industrie- und Gewerbeunternehmen können Biomethan als grünes Gas für ihre Produktionsprozesse nutzen.

Inbetriebnahme Anfang 2027

Die Projektgesellschaft soll im ersten Halbjahr 2025 gegründet werden. Im zweiten Quartal 2025 soll mit dem Bau der Biogasaufbereitungsanlage und der zugehörigen CO2-Rückgewinnungsanlage begonnen werden. Die Inbetriebnahme der Gesamtanlage ist für Anfang 2027 vorgesehen.

Das Konzept sieht vor, dass kommunale Bioabfälle in der MVV Bioabfallvergärungsanlage vergoren werden. Dabei entstehen Rohbiogas sowie flüssige und feste Gärprodukte, die in der Landwirtschaft sowie im Landschafts- und Gartenbau eingesetzt werden. In der nachgeschalteten Biogasaufbereitungsanlage wird das Rohbiogas veredelt, das darin enthaltene CO2 abgetrennt und Biomethan gewonnen. Das abgetrennte CO2 wird verflüssigt und kann in der Lebensmittel- und chemischen Industrie eingesetzt werden.

Die Planungen für die Gesamtanlage von MVV sind in den vergangenen Monaten weiter fortgeschritten. Die Auswahl der Hersteller für die Anlagentechnik erfolgte im Juni 2023 im Rahmen einer EU-weiten Ausschreibung. Der Genehmigungsantrag nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) wurde im November 2023 eingereicht. Die finale Grundstückssicherung und der Satzungsbeschluss für den vorhabenbezogenen Bebauungsplan sind für Anfang 2024 vorgesehen. Angaben zur geplanten Kapazität der Anlagen machen die Projektpartner nicht.

320°/sr

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