Zahlen für 2015

Die Menge der Sonderabfälle in Niedersachsen war im vergangenen Jahr rückläufig. Mehr als Hälfte der Abfälle wurden in benachbarte Bundesländer exportiert – Tendenz leicht steigend. Zeitgleich stieg auch die Einfuhr aus den Nachbarländern an.

Weniger Sonderabfälle in Niedersachsen


In Niedersachsen wurden im vergangenen Jahr weniger Sonderabfälle produziert als noch 2014. Wie die Statistik „Sonderabfälle in Niedersachsen, Aufkommen, Entsorgungswege, Notifizierung“ zeigt, lag die erzeugte Abfallmenge mit 2,25 Millionen Tonnen etwa 225.000 Tonnen unter dem Wert von 2014.

Verantwortlich für den Rückgang ist vor allem das geringere Aufkommen von Gleisschotter, der gefährliche Stoffe enthält. Diese Menge ist von 230.000 Tonnen auf rund 89.000 gesunken. Der Grund dafür sei ein weggefallenes Deutsche-Bahn-Projekt, hatte die Niedersächsische Gesellschaft zur Endablagerung von Sonderabfall (NGS) dazu Mitte des Jahres erklärt.

Nahezu gleichgeblieben ist die Menge an Boden, die gefährliche Stoffe enthalten. Ihr Aufkommen betrug 2015 rund 517.000 Tonnen Die zweithäufigste Abfallart – kohlenteerhaltige Bitumengemische – reduzierte sich um etwa 30.000 Tonnen auf 445.000 Tonnen.

NRW als Hauptabnehmer

Wie die Statistik weiter zeigt, wurde mehr als die Hälfte der in Niedersachsen angefallenen Sonderabfälle in andere Bundesländer geliefert. Rund 1,17 Millionen Tonnen wurden demnach exportiert – im Jahr zuvor waren es rund 11.000 Tonnen weniger. Laut Statistik waren dabei wie im Vorjahr die Hauptabnehmer Nordrhein-Westfalen (352.000 Tonnen), Sachsen-Anhalt (229.000 Tonnen) und Bremen (149.000).

Aus den anderen deutschen Bundesländern wiederum wurden etwa 629.000 Tonnen Sonderabfälle nach Niedersachsen geliefert und dort entsorgt – das ist gegenüber 2014 ein leichter Anstieg um 13.000 Tonnen. Mit etwa 27.000 Tonnen machten nichtchlorierte Maschinen-, Getriebe- und Schmieröle auf Mineralölbasis die größte Abfallart aus. Hauptlieferant der Sonderabfälle waren Nordrhein-Westfahlen (134.000 Tonnen), Bayern (113.000 Tonnen) und Sachsen-Anhalt (97.000 Tonnen).

Insgesamt wurden in Niedersachsen 2015 rund 2,02 Millionen Sonderabfälle entsorgt – ein leichter Rückgang gegenüber 2014, als es rund 2,19 Millionen Tonnen waren. Den weitaus größten Anteil bildeten im vergangenen Jahr kohleteerhaltige Bitumengemische (392.000 Tonnen) und Boden und Steinen, die gefährliche Stoffe enthalten (383.000 Tonnen).


sonderabfaelle-niedersachsen

Primär und sekundär erzeugte Sonderabfälle in Niedersachsen; Quelle: NGS-Statistik 2015

Bei den Entsorgungswegen spielt die chemisch-physikalische Behandlung mit 48 Prozent nach wie vor die wichtigste Rolle: So werden fast bei der Hälfte der Sonderabfälle auf diese Weise die gefährlichen Inhaltsstoffe zerstört oder in ungefährliche umgewandelt. Den zweitwichtigsten Entsorgungsweg bildet die Deponierung: Oberirdisch wurden etwa 41 Prozent der Sonderabfälle abgelagert, auf Untertagedeponien landeten rund 2 Prozent.

Die Verbrennung spielt nur eine kleine Rolle: In Sonderabfallverbrennungsanlagen wurden weitere 7 Prozent entsorgt, die restlichen zwei Prozent wurden an Hausmüllverbrennungsanlagen geliefert.

© 320°/ek | 07.12.2016

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