Joint Venture

Die VW-Tochter PowerCo und Umicore werden künftig gemeinsame Sache machen. Das Joint Venture sei strategisch einzigartig, erklärt Umicore. Perspektivisch könnten auch die Bereiche Recycling und Weiterverarbeitung in die Kooperation einbezogen werden.

VW und Umicore gründen Firma für Batteriematerialien


Die Batteriesparte des Volkswagen-Konzerns und der belgische Materialtechnologiekonzern Umicore gründen ein milliardenschweres Gemeinschaftsunternehmen für Batteriematerialien. Das Joint Venture aus der VW-Tochter PowerCo und Umicore mit Sitz in Brüssel will drei Milliarden Euro investieren und Ende des Jahrzehnts Materialien für 2,2 Millionen Elektroautos jährlich liefern, wie die Unternehmen am Montag mitteilten.

Mit den Batteriekomponenten wollen die Firmen einen großen Teil des Bedarfs von Volkswagens geplanten europäischen Batteriezellfabriken decken. Vorwiegend geht es dabei um Batterie-Kathoden und Vormaterialien. Die Produktionskapazität des Joint Ventures wird zum Start im Jahr 2025 bei jährlich 20 GWh liegen und dem VW-Werk Salzgitter zugutekommen. Für 2026 ist eine Kapazität von 40 Gigawattstunden jährlich geplant. Bis zum Ende des Jahrzehnts soll die jährliche Produktionskapazität sukzessive auf bis zu 160 GWh ansteigen.

„Erste allumfassende Lieferkette“

Das Kathodenmaterial sei für die Batterieproduktion ein unverzichtbarer strategischer Rohstoff, der für ungefähr 50 Prozent des Gesamtwerts der Zelle stehe, erklärt Thomas Schmall, Konzernvorstand Technik bei Volkswagen und Aufsichtsratsvorsitzender von PowerCo. „Der wichtigste Kostenfaktor von E-Fahrzeugen ist im Moment die Batterie“, ergänzt PowerCo-Chefeinkäufer Jörg Teichmann. Die Batterie sei daher auch die Basis des Erfolgs der E-Mobilität. Zusammen mit Umicore sichere man sich Volumen zum besten Preis und mit der besten Kostenstruktur.

VW will mit Partnern gemeinsam bis Ende des Jahrzehnts in sechs europäischen Fabriken Elektroauto-Akkus mit einer Leistung von 240 Gigawattstunden jährlich herstellen. Der Autobauer kooperiert bereits mit Batterieherstellern wie Northvolt aus Schweden oder Gotion aus China. Ziel ist es, die noch recht starke Abhängigkeit von externen Zelllieferanten zu durchbrechen und eine profitable Großserienproduktion eigener Batteriesysteme aufzusetzen.

Umicore-Chef Mathias Miedreich erklärte, das Joint Venture sei strategisch einzigartig, weil es sich europaweit um die erste allumfassende Lieferkette in dem Bereich handele. Gemäß der Vereinbarung werden die Partner das Gemeinschaftsunternehmen gemeinsam kontrollieren und Kosten, Investitionen, Einnahmen und Gewinne paritätisch teilen.„Keine andere Partnerschaft hat eine solche Stärke über die gesamte Wertschöpfungskette“, sagte Miedreich. Perspektivisch sei für das Joint Venture auch das Recycling gebrauchter Batterien eine Option. So könnten zu einem späteren Zeitpunkt auch die Bereiche Recycling und Weiterverarbeitung in die Zusammenarbeit eingeschlossen werden.

320°/dpa/re

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