Altbatterien

Erneut hat es einen Recycler erwischt: Bei Saubermacher in Offenbach ist am Sonntagabend ein Brand ausgebrochen. Über der Stadt ragte eine kilometerweit sichtbare Rauchsäule.

Brand bei Saubermacher: Hoher Sachschaden


Ein Großbrand beim Batterierecycler Saubermacher in Offenbach hat nach Schätzungen der Polizei einen Schaden von mindestens 300.000 Euro verursacht. Das Feuer war am Sonntagabend auf dem Außengelände der Firma ausgebrochen und hatte dann auf eine Lagerhalle übergegriffen. Daraufhin hatte sich das Feuer auf rund 70 Tonnen Batterien und Akkus ausgebreitet, eine kilometerweit sichtbare Rauchsäule stieg über die Stadt empor. Auch mehrere Explosionen waren zu hören.

„Das war ein sehr intensiver Einsatz“, sagte Manuel Hoppert, stellvertretender Amtsleiter der Feuerwehr Offenbach am Montag. Das Feuer unter extremer Hitze zu löschen, sei besonders anspruchsvoll gewesen. Bei einem plötzlichen Windwechsel hatten etwa 30 Feuerwehrleute Rauchgas eingeatmet. Eine medizinische Betreuung habe aber ergeben, dass sich niemand verletzt hatte.

„Sicherheitsvorschriften eingehalten“

Eine Umweltfirma begann am Montag mit den Aufräumarbeiten, wie ein Feuerwehrsprecher sagte. Demnach sollten die verbrannten und geschmolzenen Akkus für mindestens 24 Stunden zum Abkühlen in Wassercontainern gelagert werden. Die Feuerwehr hielt eine Brandwache.

Die Brandursache war laut Polizei zunächst unklar. Auf dem Firmengelände hatte es bereits im Jahr 2019 einen Großbrand gegeben. Damals war eine Selbstentzündung von Akkus ursächlich für das Feuer. Wie Saubermacher am Montag ankündigte, werde die Firma die Sicherheitsstandards weiter erhöhen, etwa durch Batterieboxen mit Aerosollöschvorrichtungen.  „Ganz wichtig ist mir zu betonen, dass wir sämtliche Sicherheitsvorschriften eingehalten haben beziehungsweise ein­hal­ten“, betonte Saubermacher-Chef Ralf Mittermayr. Das werde auch regelmäßig von den zuständigen Stellen über­prüft. 

„Überlegen, ab man es anders machen kann“

Schadstoffmessungen seien bis in die Nacht im ganzen Stadtgebiet negativ geblieben, teilte die Stadt Offenbach am Montag mit. Aufgrund der Rauchgase seien aber Reizungen der Schleimhäute möglich. Den Angaben zufolge verflüchtigen sich Leichtmetalle aus Akkus und Batterien schnell in der Luft. Punktuell seien aber Rußablagerungen in Vorgärten oder auf Balkonen möglich. Anwohner, die Batterieteile auf ihrem Grundstück finden, wurden gebeten, die Polizei zu kontaktieren. Die Sortierung alter Akkus habe aufgrund verbleibender Spannung ein Restrisiko, sagte Vize-Amtsleiter Hoppert von der Offenbacher Feuerwehr. „Aufgrund der Häufigkeit dieser Brände, muss man vielleicht mal überlegen, ob man es auch anders machen kann“, sagte er.

320°/dpa

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