Fahrzeugkomponente
Es soll eine Weltpremiere sein: Ein Automobilzulieferer hat eine Vordersitzstruktur aus fossilfreiem Stahl hergestellt. Der CO2-Fußabdruck sei dadurch um fast 90 Prozent reduziert worden.
Erstmals Autositze aus grünem Stahl
Der Autozulieferer Forvia, nach eigenen Angaben der weltweit siebtgrößte Zulieferer für Automobiltechnologie, hat gemeinsam mit dem skandinavischen Stahlhersteller SSAB eine CO2-freie Stahlsitzstruktur entwickelt. Im Vergleich zu einer herkömmlichen Stahlsitzstruktur könne damit der CO2-Fußabdruck um fast 90 Prozent reduziert werden, teilt Forvia mit.
Die Entwicklung ist noch ein Prototyp. Die Sitzstruktur besteht den Angaben zufolge aus 1,5 Millimeter dicken Teilen mit einem Gesamtgewicht von 10 Kilogramm Stahl. Der Stahl stammt aus der Hybrit-Pilotanlage in Luleå, wo Eisenerz mit Wasserstoff und fossilfreiem Strom reduziert wird. Diese Entwicklung sei ein wichtiger Schritt zur Erreichung des Ziels von Forvia, die CO2-Emissionen in der Lieferkette (Scope 3) bis 2030 um 45 Prozent zu reduzieren, um bis 2045 eine Netto-Null-Kohlenstoffbilanz für alle CO2-Emissionen zu erreichen.
„Die Partnerschaft von SSAB mit Forvia hat nun die nächste Stufe erreicht, da wir Ergebnisse in Form eines tatsächlichen Produkts aus fossilfreiem Stahl präsentieren können“, sagt Thomas Hörnfeldt, Leiter des Bereichs Nachhaltiges Wirtschaften bei SSAB. Laut Forvia soll die Serienproduktion 2026 beginnen. „Die weltweit erstmalige Verwendung von fossilfreiem Stahl bei der Herstellung einer Vordersitzstruktur, einer Schlüsselkomponente des Fahrzeugs, zeigt, dass es jetzt möglich ist, neue Automobilausrüstungen zu entwickeln, die mit den heutigen ökologischen Herausforderungen vereinbar sind und unsere Auswirkungen sowie die unserer Kunden auf das Klima zu verringern“, sagt Frank Huber, Executive Vice President of Seating bei Forvia. Die Neuentwicklung ebne somit den Weg zu einem „nachhaltigeren Verkehrs- und Infrastruktursystem“.