Umfrage
Laut einer Umfrage werden die Preise für die Abfallverbrennung im kommenden Jahr steigen. Hintergrund dürfte die CO2-Bepreisung der Abfallverbrennung sein. Aber auch die Auslastung der Anlagen ist vielerorts hoch.
Abfallverbrennung: MVA-Betreiber erwarten steigende Preise
Fast die Hälfte der Betreiber von Abfallverbrennungsanlagen in Europa rechnet in den kommenden zwölf Monaten mit steigenden Annahmepreisen. Das geht aus dem jährlichen Branchenbarometer Waste-to-Energy hervor, das das Kölner Beratungsunternehmen ecoprog in Zusammenarbeit mit dem europäischen Dachverband der Betreiber thermischer Abfallverwertungsanlagen CEWEP durchgeführt hat.
Demnach rechnen 45 Prozent der Befragten mit steigenden, 20 Prozent mit sinkenden Annahmepreisen. Die Erwartung steigender Preise dürfte auf die Einführung eines CO2-Preises für die Abfallverbrennung in Deutschland im Januar 2024 zurückzuführen sein, da knapp die Hälfte der Befragten aus Deutschland stammt.
Wie aus der Umfrage weiter hervorgeht, berichten 42 Prozent der befragten Betreiber von einer hohen Auslastung ihrer Anlagen. Im Vorjahr waren es nur 27 Prozent. Das Geschäftsklima der Betreiber von Abfallverbrennungsanlagen bleibt mit 87,6 Punkten nahezu unverändert.
Trotz der positiven Entwicklung bei Preisen und Auslastung bleiben die Betreiber für die kommenden 12 Monate zurückhaltend. 35 Prozent der Befragten erwarten eine ungünstigere Geschäftsentwicklung, während nur 16 Prozent eine Verbesserung prognostizieren.
Anlagenhersteller sind optimistisch
Im Gegensatz zu den Betreibern blicken die Hersteller von Müllverbrennungsanlagen optimistischer in die Zukunft. 34 Prozent der Befragten erwarten eine positivere Entwicklung in den kommenden 12 Monaten, während nur noch 9 Prozent von einer negativen Geschäftsentwicklung im kommenden Jahr ausgehen.
Laut ecoprog ist dies auf die anhaltend positiven Rahmenbedingungen für die Hersteller- und Zulieferindustrie zurückzuführen. Dazu zählen der veraltete europäische Anlagenpark und der notwendige Aufbau neuer Entsorgungsinfrastrukturen, insbesondere in Süd- und Osteuropa.
Link zum Branchenbarometer:
